Nach Berichten über Quarantäne-Verletzungen ist António Horta-Osório als Verwaltungsratspräsident der Grossbank Credit Suisse zurückgetreten. Die Bank bestätigte den sofortigen Rücktritt des 58-jährigen Portugiesen in der Nacht auf Montag. Eine vom Verwaltungsrat in Auftrag gegebenen Untersuchung habe ergeben, dass Horta-Osório Quarantäne-Vorschriften verletzt habe, hiess es in einer Pflichtmitteilung der Bank. Der Verwaltungsrat ernannte per sofort den ehemaligen UBS-Banker Axel Lehmann zum Nachfolger.

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Sein Rücktritt liege im Interesse der Bank und der Stakeholder, sagte Horta-Osório laut der Mitteilung. «Ich bedauere es, dass einige meiner persönlichen Handlungen zu Schwierigkeiten für die Bank geführt und meine Fähigkeit beeinträchtigt haben, diese nach innen und aussen zu vertreten», wird Horta-Osorio in der Mitteilung zitiert.

Die zweitgrösste Schweizer Bank ernannte Verwaltungsratsmitglied Axel Lehmann mit sofortiger Wirkung zu ihrem neuen Vorsitzenden des Verwaltungsrats. Der Ökonom war erst im Oktober 2021 zum Mitglied des Verwaltungsrats der Credit Suisse Group gewählt worden und hatte dort den Vorsitz des Risk Committee inne. Zuvor war er als Mitglied der Konzernleitung bei der Konkurrenzbank UBS Group AG tätig, unter anderem  als Group Chief Operating Officer, später als President Personal & Corporate Banking sowie President UBS Switzerland. Davor war der Ökonom fast 20 Jahre lang bei der Zurich Insurance Group tätig, davon knapp 14 als Mitglied des Group Executive Committee in verschiedenen Funktionen. 

Der Verwaltungsrat der Credit Suisse wird Lehmann an der Generalversammlung am 29. April formell als Präsidenten vorschlagen. «Wir haben mit der neuen Strategie die richtigen Weichen gestellt und werden weiterhin eine stärkere Risikokultur im gesamten Unternehmen verankern», sagte Lehmann in der Erklärung. (pm/reuters/hzi)