Die BVG-Reform könnte von der Stimmbevölkerung abgelehnt werden. Das zeigen zwei in den vergangenen Wochen durchgeführte Befragungen: Danach lehnten 51 Prozent der Befragten Ende August die Reform der beruflichen Vorsorge (BVG) ab, wie einer von der SRG in Auftrag gegebenen Befragung des Forschungsinstituts GFS Bern zu entnehmen war. 42 Prozent würden der Reform zustimmen.
Deutlicher Nein-Trend
Die Verhältnisse haben sich im Vergleich zur ersten SRG-Abstimmung, die Anfang August durchgeführt wurde, verändert. Damals lehnten lediglich 39 Prozent der Befragten die Reform ab und 49 Prozent waren dafür. Bei einer Behördenvorlage sei diese Entwicklung ein Ausnahmefall. Das Bild entspreche einem deutlichen Nein-Trend, hiess es in den Umfrageresultaten.
Eindeutig gegen die Vorlage seien die Anhängerschaften der Grünen und der SP sowie regierungsmisstrauische Personen. SVP-Wählende seien in dieser Frage gespalten, während FDP-, Mitte- und GLP-Wählende die Reform unterstützen würden. Ebenfalls sei die Ablehnung bei Frauen grösser als bei Männern, hiess es weiter.
«Beschiss» dominiert Meinungsbildung
Das gegnerische Argument, dass es sich bei der Reform um einen «Beschiss» handle, weil Arbeitnehmende höhere Beiträge zahlen würden und später dann weniger Rente erhielten, würde die Meinungsbildung dominieren. Das Argument der Befürworterinnen und Befürworter, dass sich mit der Reform die Situation von Teilzeitarbeitenden, insbesondere Frauen, verbessern würde, überzeuge nur beschränkt.
Eine am Dienstag veröffentlichte und Anfang September durchgeführte Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» zeigte bei der gleichen Vorlage einen Nein-Anteil von 59 Prozent. Somit nähern sich beide Befragungen an.
Noch Anfang August hatten Umfragen der zwei Mediengruppen stark unterschiedliche Ergebnisse ergeben. Während die Tamedia/20 Minuten-Umfrage bereits damals einen Nein-Anteil von 59 Prozent ergab, äusserten sich bei der SRG-Umfrage lediglich 39 Prozent gegen die Reform. (awp/hzi/bdw)