Das VZ Vermögenszentrum hat in einer aktuellen Studie die geplante Reform des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) einer detaillierten Analyse unterzogen. Die Studie konzentriert sich auf die finanziellen Auswirkungen für verschiedene Versichertengruppen. Ein zentrales Ergebnis: Die Senkung des gesetzlichen Mindestumwandlungssatzes von 6,8 Prozent auf 6,0 Prozent wird zu spürbaren Rentenkürzungen führen. Besonders betroffen sind demnach jüngere Versicherte, die im Laufe ihres Erwerbslebens trotz längerer Einzahlungsperioden mit niedrigeren Renten rechnen müssen. Auch Teilzeitarbeitende und Personen mit niedrigen Einkommen werden durch die Reform belastet, da sie zwar höhere versicherte Löhne, aber auch höhere Beitragszahlungen erwarten.
Für jüngere Generationen besonders hart
Die Autoren der Studie stellen klar, dass die geplanten Änderungen der BVG-Reform zu unterschiedlichen finanziellen Ergebnissen führen werden. Ein Beispiel darin verdeutlicht dies: Ein 25-jähriger Arbeitnehmer mit einem Jahreslohn von 80'000 Franken wird nach 40 Beitragsjahren unter dem aktuellen System eine Altersrente von etwa 28'000 Franken pro Jahr erhalten. Nach der Reform würde diese Rente auf rund 25'500 CHF sinken. Dieses Ergebnis zeigt, dass die Anpassung des Umwandlungssatzes jüngere Generationen besonders hart trifft. Die Analyse unterstreicht, dass ohne zusätzliche private Vorsorge der bisherige Lebensstandard im Alter schwer aufrechterhalten werden kann.
Teilzeitarbeitende und die Reform: Eine zweischneidige Verbesserung
Die VZ-Studie hebt hervor, dass die geplante Reform des Koordinationsabzugs, der künftig lohnabhängig berechnet werden soll, zu einer Verbesserung der Renten für Teilzeitarbeitende führen könnte. Diese Gruppe profitiert von einem höheren versicherten Lohn, was sich positiv auf die Höhe der Altersrenten auswirken könnte. Gleichzeitig steigen jedoch die Beitragszahlungen, was die finanzielle Belastung während des Erwerbslebens erhöht. Die Studie warnt daher, dass der Nutzen dieser Anpassung durch die höheren Beiträge teilweise neutralisiert wird.
Übergangslösung für die Generation 50+
Ein weiterer Schwerpunkt der Studie liegt auf dem vorgeschlagenen Rentenzuschlag für eine Übergangsgeneration von 15 Jahrgängen. Diese Massnahme soll sicherstellen, dass Versicherte, die kurz vor der Pensionierung stehen, nicht übermässig durch die Reform belastet werden. Der Zuschlag könnte bis zu 2'400 Franken pro Jahr betragen, reicht jedoch laut der Studie nicht aus, um alle Verluste auszugleichen. Insbesondere Versicherte, die während ihrer Erwerbstätigkeit weniger Beiträge geleistet haben, könnten trotz des Zuschlags eine niedrigere Rente erhalten als unter dem aktuellen System. Die Studie zeigt, dass der Rentenzuschlag zwar eine gewisse Entlastung bietet, jedoch nicht sämtliche negativen Auswirkungen der Reform kompensieren kann.
Notwendigkeit der privaten Vorsorge
Die VZ-Studie kommt ferner zum Schluss, dass die BVG-Reform für viele Versicherte signifikante finanzielle Konsequenzen haben wird. Während einige Gruppen wie Teilzeitarbeitende und ältere Arbeitnehmer durch spezifische Anpassungen profitieren könnten, werden jüngere Generationen durch die Senkung des Umwandlungssatzes besonders belastet. Es scheint klar: Ohne eine verstärkte private Vorsorge wird es für viele Schweizerinnen und Schweizer schwierig sein, ihren Lebensstandard im Alter zu halten. Die Studie betont deshalb die Notwendigkeit, rechtzeitig Massnahmen zur privaten Altersvorsorge zu ergreifen, um die negativen Auswirkungen der Reform abzufedern.