Der Wirtschaftsprofessor Marius Brülhart will darüber diskutieren, ob Ungeimpfte die Kosten bei einem allfälligen Spitalaufenthalt wegen Covid-19 selber bezahlen sollen. Als Diskussionsgrundlage schlägt er eine Zusatzversicherung vor, welche die Spitalkosten übernehmen würde.
«Es ist nun mal Tatsache, dass Ungeimpfte ein viel grösseres Risiko haben, im Spital zu landen - und diese Behandlungen sind sehr teuer», sagte Brülhart am Donnerstag im Schweizer Radio SRF. Gemäss Bericht hat der Wirtschaftsprofessor errechnet, dass eine Behandlung pro Patientin oder Patient zwischen 25'000 und 30'000 Franken kostet - ohne Rehabilitation.
Brülhart lehnt seine Idee der Zusatzversicherung an das Prinzip der Unfallversicherungen an, die etwa Personen abschliessen können, die Risikosport betreiben. Da gehe man davon aus, dass die Betroffenen bewusst ein Wagnis eingingen, das das Risiko eines Spitalaufenthalts erhöhe, sagte Brülhart. Darum werde ihnen eine höhere Eigenfinanzierung verrechnet. Für eine ähnliche Lösung solle nun auch in Zusammenhang mit ungeimpften Covid-Patientinnen und -Patienten die Diskussion lanciert werden.
Ablehnung von rechts und links
Die Idee stösst jedoch vorerst auf Ablehnung. «Wir haben in der Verfassung garantiert, dass alle Bürgerinnen und Bürger eine adäquate gesundheitliche Versorgung bekommen, die ihnen entsprechend zusteht», sagte der SVP-Gesundheitspolitiker Thomas de Courten (BL) im Radio. Und auch SP-Nationalrätin Barbara Gysi (SP/SG) lehnt die Idee ab. «Wir müssen die Leute überzeugen, dass sie sich impfen - und nicht über ein Zusatzgeschäft weitere Versicherungen alimentieren», sagte sie am Radio.
(sda/gku)