Der Leistungsausbau der obligatorischen Krankenpflegeversicherung OKP gehe trotz Forderungen nach Entlastung der Prämienzahlerinnen und -zahler auch 2024 weiter, schreibt der Krankenkassenverband Curafutura in einer Mitteilung. Gleich zwei entsprechende parlamentarische Vorstösse führten zu einem Leistungsausbau und damit zur Kostensteigerung, für die letztlich die Versicherten aufkommen müssen.

Beide Vorstösse stehen in der nationalrätlichen Gesundheitskommission SGK-N zur Debatte, die diese Woche tagt. FDP-Ständerat Damian Müller will für Dolmetsch-Leistungen für Fremdsprachige im Gesundheitswesen eine nationale Vergütungspflicht einführen. Die Grüne Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber verlangt, dass verschiedene Kosten für zahnärztliche Behandlungen wie etwa jene zur Prävention (regelmässige Kontrollen/ Dentalhygiene) durch die OKP übernommen werden.

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Vorstösse schiessen laut Curafutura über das Ziel hinaus

Beide Vorstösse sind gut gemeint, doch schiessen sie laut Curafutura über das Ziel hinaus. Nach Ansicht der Krankenkassen muss es eine Grenze geben, wann die Verantwortung des Staates aufhört und dem Bürger die Selbstfinanzierung zugemutet werden kann.

Schon heute hätten wir de Facto einen voll ausgebauten Leistungskatalog in der Grundversicherung mit einer Abdeckung von fast 100 Prozent aller Leistungen, so Curafutura.

Zängerle: Neue Leistungen führen zu Prämienerhöhungen

Entsprechend seltsam mute es an, wenn jeweils im Herbst rund um die Kommunikation der neuen Prämien die Rufe nach Reformen und sofort umzusetzenden Massnahmen gegen höhere Prämien sehr laut seien, «unter dem Jahr jedoch Begehrlichkeiten stattgegeben wird, die letztlich mit zur Prämienerhöhung beitragen, weil neue Leistungen auf Geheiss der Politik von der OKP übernommen werden», lässt sich Curafutura-Direktor Pius Zängerle zitieren.

Was einmal im Katalog drin sei, sei nicht mehr rauszubringen. Umso wichtiger sei es, nicht laufend neue Massnahmen in den Leistungskatalog einzubauen.