Risiko mit Erstversicherern teilen
Während somit diverse Versicherer Cyber-Risiken als nicht weiter versicherbar einstufen, wählt der britische Rückversicherer Pool Re den Weg der Risikoteilung. Dieser teilt sich das Risiko mit den Erstversicherern und kann, obwohl im Besitz der Versicherungswirtschaft, unter bestimmten Umständen Mittel der Regierung in Anspruch nehmen. Dies berichtet das Branchenportal Reinsurance News.
Ausweitung des Pools
Pool Re wurde 1993 gegründet, nachdem die Versicherer nach den Bombenanschlägen der IRA im Vereinigten Königreich die Versicherung von Terrorakten eingestellt hatten. Laut der Financial Times haben Branchenvertreter Gespräche mit dem britischen Finanzministerium darüber geführt, ob Pool Re auf die Deckung von staatlich geförderten oder kriegsbedingten Cyber-Angriffen ausgeweitet werden könnte.
Einführung von Ausschlüssen
HZ Insurance hat bei Munich Re nachgefragt, wie es mit der Deckung von Cyber-Angriffen aussieht. Der deutsche Rückversicherer teilt mit, dass Schäden aufgrund von Krieg und Terrorismus grundsätzlich ausgeschlossen sind. Vor der Einführung von Ausschlüssen, die Cyber-Kieg explizit adressierten, waren allerdings Wiedereinschlüsse von sogenanntem Cyber-Terrorismus in den traditionellen Kriegsausschlüssen teilweise verbreitet.
Gewisse Formen weiterhin gedeckt
Dabei betont Munich Re, das Ziel der Branche bestehe darin, im Kontext der neuen Cyber-War-Ausschlüsse klar zu stellen, dass insbesondere staatlich gelenkte, feindliche Cyber-Attacken ausgeschlossen sind und somit keine Ambivalenz mehr mit teilweise widersprüchlichen Klauseln besteht.
Im Umkehrschluss bedeute dies, dass gewisse Formen von anders motivierten Cyber-Attacken nicht physischer Natur auch weiterhin gedeckt sein können.