Nach dem Cyberangriff auf die Gemeindeverwaltung von Montreux vom Sonntag wird das Ausmass des Schadens langsam klarer. Die Ermittlungen zeigten bis am Montagabend, dass die Hacker nicht massenweise Daten abgreifen konnten. Der erste Angriff erfolgte demnach am Freitagnachmittag.

Alarm löste das System um 1 Uhr früh am Sonntag aus. Zwischen diesen beiden Ereignissen gab es keine verdächtigen Aktivitäten, wie die Sicherheitsvereinigung Riviera (ASR), der zehn Gemeinden in der Region angehören, am Montagabend mitteilte.

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ASR-Sprecherin Dounya Schürmann-Kabouya erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, aktuell wisse noch niemand, welche Daten gestohlen worden seien. Eine Lösegeldforderung oder ein irgendwie geartetes Erpressungsschreiben seien nicht eingetroffen.

Auch Informatikpartner wurden angegriffen

Die Ermittlungen werden fortgesetzt. Dies geschieht mit der Unterstützung von Fachleuten des Kantons und des Bundes sowie eines spezialisierten externen Partners. Es wurde ein Krisenstab eingerichtet. Ziel ist es namentlich herauszufinden, ob sensible Daten von den Hackern missbraucht werden könnten.

Die Informatikpartner von Montreux wurden ebenfalls Opfer des Angriffs. Die Systeme der Gemeinden Villeneuve und Veytaux, für welche die ASR Leistungen erbringt, wurden ebenso wie jenes von Montreux vom Informatiksystem des Kantons Waadt isoliert. Die Dienststellen der Verwaltung haben keinen WLAN- oder Internetzugang mehr.

Die Dienstleistungen für die Bevölkerung sollen möglichst wenig gestört werden. Dafür seien entsprechende Schritte eingeleitet worden, teilte die ASR weiter mit.

Hackerangriff auf die Gemeinde Rolle im Mai

Bereits Ende Mai hatte es in der Waadt einen Hackerangriff gegeben. Betroffen war damals die Gemeinde Rolle. Der Fall war erst Ende August an die Öffentlichkeit gedrungen. Die Daten der Gemeinde Rolle waren verschlüsselt und gestohlen worden. Sie tauchten dann im Darknet wieder auf.

(sda/hzi/gku)