Der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) hat bereits zum zweiten Mal das Prämienvolumen von Cyberversicherungen für den Schweizer Markt erhoben. Die im Jahr 2023 bei 16 Versicherungsgesellschaften ermittelten Zahlen zeigen eine Zunahme des Cyberprämienvolumens von 119 Millionen auf 141 Millionen Franken, was einem Anstieg von 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Davon fallen rund 86 Prozent auf Bruttoprämien im Firmenkundengeschäft und rund 14 Prozent auf Privatkunden. Damit seien aktuell rund 8,7 Prozent der Firmen in der Schweizer gegen Cyberrisiken versichert, teilt der SVV in einem Communiqué mit. Dies entspreche einem leichten Anstieg um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr.

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Versicherungslücke bleibt gross

Dieser Anstieg reicht jedoch nicht aus, um den «insurance gap» zu schliessen, der angesichts der im Vergleich noch geringen Marktdurchdringung von Cyberversicherungen auf Unternehmensseite weiterhin gross bleibt. Das Schadenpotenzial hingegen ist riesig: Mit dem Risikomodell, welches der SVV 2023 zusammen mit dem Risikobewerter Moody’s RMS erstmals für die Schweiz entwickelte, wird das Ausmass und die Wahrscheinlichkeit von Cyberereignisschäden berechnet. Pro Jahr besteht zum Beispiel eine einprozentige Chance für ein Cyberereignis, das mit einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von über 2,5 Milliarden Franken einhergehen könnte. Tatsächlich versichert wären nach dieser Schätzung gemäss der heutigen Marktdurchdringung aber nur Schäden von ungefähr 178 Millionen Franken.

Stabile Preise

Die Preise der Cyberversicherungen sind nach Angaben des SVV weniger stark angestiegen als in den Vorjahren. Dies zeigen die im geringeren Mass gewachsenen Prämienvolumen bei einer gestiegenen Anzahl Policen. «Im letzten Jahr haben sich die Preise von Cyberdeckungen gegenüber den Vorjahren stabilisiert. Die Nachfrage für Cyberdeckungen ist jedoch weiterhin hoch, sodass der Anstieg der Anzahl Policen im zweistelligen Prozentbereich bleibt», erklärt Gabor Jaimes, Experte für Cyberversicherungen beim SVV. Das sei ein positives Zeichen, denn es bedeute, dass sich die Kosten aus Schäden stabilisieren würden. Ein Grund dafür sei vermutlich den verstärkten Präventions- und Interventionsmassnahmen zuzuschreiben, führt er fort. (pd/hzi/bdw)