Die Versicherungsgruppe Helvetia hat die Zahlen zum ersten Halbjahr 2023 mit neuen Bilanzregeln vorgelegt und deutlich mehr verdient: Gegenüber den revidierten Vorjahreszahlen stieg der Gewinn nach Steuern um einen Drittel auf 257,8 Millionen Franken, wie Helvetia am Mittwoch bekanntgab.

Basis für das gute Abschneiden seien die robuste Entwicklung des Kerngeschäfts und die sehr gute Entwicklung an den Finanzmärkten, hiess es weiter. Helvetia habe profitable Wachstumschancen ergriffen und neue Geschäftsfelder ausgebaut, wird der abtretende Konzernchef Philipp Gmür zitiert.

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Gmür: «Hervorragend aufgestelltes Unternehmen»

«Das erste Halbjahr 2023 zeigt erneut die Stärken von Helvetia: Mit einem robusten Kerngeschäft schaffen wir nachhaltig Wert für unsere Aktionärinnen und Aktionäre», sagte Gmür.

Gmür hatte vor knapp einem Jahr seinen Rücktritt angekündigt. Anfang Oktober wird Fabian Rupprecht das CEO-Amt übernehmen. «Ich freue mich sehr, meinem Nachfolger ein hervorragend aufgestelltes Unternehmen übergeben zu können», so Gmür.

Erfolge an den Finanzmärkten

Das Geschäftsvolumen steigerte die Helvetia-Gruppe in der Berichtsperiode um 4,2 Prozent auf 6,69 Milliarden Franken. Um Wechselkurseffekte bereinigt betrug das Wachstum 6,0 Prozent.

In der Nichtlebensversicherung fiel das Ergebnis mit 215,9 Millionen Franken deutlich höher aus als die 71,4 Millionen im Jahr zuvor. Hier hätten sich nebst dem gut laufenden operativen Geschäft vor allem die Erfolge an den Finanzmärkten gezeigt. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich leicht um 1,2 Prozentpunkte auf 94,0 Prozent und verblieb damit knapp in der angestrebten Ziel-Bandbreite von 92 bis 94 Prozent.

Lebengeschäft leicht rückläufig

Im Lebengeschäft ging das Ergebnis derweil leicht auf 137,0 Millionen Franken zurück. Helvetia hat zum Halbjahr die Zahlen erstmals nach den neuen Rechnungslegungsregeln IFRS 17/9 vorgelegt. Neu wurde etwa die Contractual Service Margin (CSM), in welcher künftig zu erwartende Gewinne aus Versicherungsverträgen bilanziert werden, eingeführt. Sie lag Ende Juni bei 4,28 Milliarden Franken nach 3,94 Milliarden per Ende 2022.

«Helvetia ist gut auf Kurs, ihre aktualisierten Finanzziele zu erreichen», sagte Group CFO Annelis Lüscher Hämmerli.

Abschreiber beim Hypothekenvermittler Moneypark

Etwas belastet wurde das Ergebnis durch den bereits Anfang September gemeldeten Abschreiber beim Hypothekenvermittler Moneypark in Höhe von rund 27 Millionen Franken.

Helvetia führt die Endkundenplattformen Helvetia Immoworld und Moneypark zusammen und will so Kosten sparen und das Potential im Hypothekargeschäft besser ausschöpfen.

CFO: «Ausgezeichnete Kapitalisierung»

«Die Kapitalisierung von Helvetia bleibt ausgezeichnet», sagte Lüscher Hämmerli. «Die Ratingagentur S&P Global Ratings hat im Juni unsere Einstufung von A+ bestätigt.» Auch die regulatorische Solvenz – gemessen mit dem Swiss Solvency Test – bleibe auf einem hervorragenden Level. Man erwarte daher, dass die SST-Quote per 30. Juni 2023 bei rund 300 Prozent zu liegen komme.

(hzi/gku mit Material von awp)