Besonders ins Auge fällt die Veränderung in der Altersgruppe der 18 bis 24-Jährigen. Dort ist die Zahl der Personen, die angeben, an psychischen Problemen zu leiden, von 30 auf 38 Prozent angestiegen, wie die AXA am Donnerstagabend in einer Mitteilung schreibt.
Obwohl die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern nach wie vor sehr gut dasteht, was die psychische Gesundheit ihrer Bevölkerung angeht, lassen die Zahlen der neusten AXA Studie doch aufhorchen: So geben zwar nur leicht mehr als im Vorjahr, aber doch über ein Viertel (27 %) aller befragter Personen an, an psychischen Problemen zu leiden. Von den 27 Prozent aller Befragter, die sich als psychisch krank bezeichnen, gibt rund die Hälfte an, an Depressionen zu leiden. Damit sind Depressionen laut Studie nach wie vor die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Sowohl die Zahlen bei Depressionen (von 15 auf 13%) als auch bei Angststörungen (von 10 auf 9%) sind jedoch rückläufig. Stark zugenommen (von 3 auf 5%) hat insbesondere der psychische Leidensdruck aufgrund von Drogen- und Medikamentenmissbrauch. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch im Nachbarland Deutschland sowie in Belgien, während die Werte gesamteuropäisch konstant blieben.
Generationenschere tut sich auf
Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Während psychische Erkrankungen bei Menschen über 55 rückläufig sind (von 17 auf 14%), weist die Studie einen deutlichen Anstieg bei den 18- bis 24-Jährigen aus (von 30 auf 38%). Diese Altersgruppe zeigt insbesondere steigende Tendenzen bei Angststörungen, Essstörungen und Schizophrenie.
Frauen suchen eher professionelle Hilfe als Männer
Rund die Hälfte der psychisch Erkrankten in der Schweiz holt sich professionelle Hilfe (52 %). Im Ländervergleich ist die Rate in Deutschland ähnlich hoch (53%), nur in Spanien fällt die Zahl mit 57 Prozent höher aus. Auffallend ist, auf die Schweiz bezogen, der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Bei den Frauen sind es 58 Prozent, die in ihrem psychischen Leiden professionell unterstützt werden. Bei den Männern sind es hingegen mit 46 Prozent deutlich weniger. Rund zwei Drittel aller professionell betreuter Personen mit psychischer Erkrankung in der Schweiz erhalten zudem medikamentöse Unterstützung. (pd/hzi/ps)
Über die Studie
In Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Ipsos hat die AXA im letzten Herbst 17’000 Personen zwischen 18 und 75 Jahren aus 16 Ländern mittels Online-Fragebogen zu ihrem mentalen Wohlbefinden befragt – darunter 1‘000 Personen in der Schweiz.