In der elften Ausgabe des Future Risks Report der Axa wird die zunehmende Komplexität des Risikomanagements, der Entscheidungsfindung und der Bewältigung von Herausforderungen in einer Welt hervorgehoben, die von raschen technologischen Fortschritten und zunehmend miteinander verbundenen Risiken geprägt ist - von der Geopolitik über die Sicherheit bis hin zu Fehlinformationen. Insgesamt 93 Prozent der von der Axa befragten Expertinnen und Experten sind der Ansicht, dass Krisen einen immer grösseren Einfluss auf unser tägliches Leben haben. Auf der anderen Seite betonen 91 Prozent die wichtige Rolle von Versicherern beim Schutz der Menschen vor neu auftretenden Risiken.

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Einige Risiken sind offensichtlich fest verankert: Im dritten Jahr in Folge sind Klimawandel, geopolitische Instabilität und Cybersicherheit die drei grössten Risiken, die Experten in einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren beunruhigen, gefolgt von der Künstlichen Intelligenz auf dem vierten Rang. 

Das sind laut Axa die Top Ten-Risiken.

Das sind laut Axa die Top Ten-Risiken.

Quelle: AXA

Klimawandel verursacht horrende Kosten

Zum dritten Mal in Folge ist der Klimawandel das grösste Risiko für Expertinnen und Experten und der breiten Bevölkerung gleichermassen: 63 Prozent der Experten und 45 Prozent der Öffentlichkeit wählten den Klimawandel als eines ihrer fünf grössten Risiken. Vor allem in der breiten Öffentlichkeit sind die Sorgen angesichts zahlreicher Naturkatastrophen weltweit deutlich gestiegen: Rund 77 Prozent der Befragten, die dieses Risiko unter ihren fünf wichtigsten Risiken ausgewählt haben, gaben an, dass sie sich in ihrem Alltag davon bedroht fühlen. Das entspricht einem Anstieg von 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr, hebt der Axa-Report hervor.  

Während die Eindämmung des Klimawandels massive Investitionen erfordert, werden bei einem Investitionsversagen noch viel höhere Kosten anfallen. Jüngsten Schätzungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zufolge wird der Klimawandel bis 2050 jedes Jahr Schäden in Höhe von 19 bis 59 Billionen Dollar für die Weltwirtschaft verursachen. Zudem bestehe laut Umfrage die Gefahr, dass der Klimawandel Migration in einem Ausmass erzwingt, das andere Risiken wie soziale Spannungen und geopolitische Instabilität dramatisch verschärft. 

Geopolitische Instabilität nimmt zu

Die Sorgen vor geopolitischer Instabilität bereitet immer mehr Experten Sorgen. Seit der letztjährigen Umfrage hat sich der Konflikt in der Ukraine fortgesetzt und im Nahen Osten ist ein neuer Krieg ausgebrochen. Angesichts der anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China ist es nicht überraschend, dass sowohl Experten als auch die Öffentlichkeit in diesem Jahr eher über die geopolitische Instabilität besorgt waren – sie rangierte bei den Experten insgesamt auf Platz 2 (von Platz 3) und bei der breiten Bevölkerung auf Platz 6 (von Platz 9). Zwischenstaatliche Spannungen nehmen laut Report zu, überschneiden sich oft mit neuartigen Sicherheitsbedrohungen und führen zu wachsenden Spannungen innerhalb der Gesellschaften.

Da etwa die Hälfte der Weltbevölkerung – fast 70 Länder – 2024 bei nationalen Wahlen zur Wahlurne gebeten wird, bestehe ein erhebliches Potenzial für weitere Spaltungen und Destabilisierungen, so der Report. Seit der Umfrage im letzten Jahr hat sich der Konflikt in der Ukraine fortgesetzt und im Nahen Osten ist ein neuer Krieg ausgebrochen. Angesichts der anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China ist es nicht überraschend, dass sowohl Experten als auch die Öffentlichkeit in diesem Jahr eher über die geopolitische Instabilität besorgt waren – sie rangierte bei den Experten insgesamt auf Platz 2 (von Platz 3) und bei der Öffentlichkeit auf Platz 6 (von Platz 9).

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Dauerbrenner Cybersicherheit

Cybersicherheit wird von den Befragten weiterhin als grosse Bedrohung angesehen. Obwohl sie im Vergleich zum Vorjahr vom vorletzten auf den dritten Platz zurückgefallen ist, gehört Cybersicherheit für mehr Experten zu den fünf grössten Risiken. Die Besorgnis über dieses Risiko hängt laut Axa wahrscheinlich eng mit der geopolitischen Instabilität zusammen, ebenso wie der Entwicklung bei den Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz und der zunehmenden Abhängigkeit von grossen Anbietern.

Kurz nach Abschluss der Umfrage für 2024 führte der Ausfall von CrowdStrike auf drastische Weise vor Augen, wie anfällig die Welt für Cybersicherheitsrisiken ist: Weltweit stürzten Windows-Computer ab und verursachten wirtschaftliche Schäden in Höhe von über einer Milliarde Dollar. Dieser Vorfall schärfte das Bewusstsein aller Beteiligten für das Cyberrisiko und zeigte, wie stark die Welt inzwischen von nur wenigen Anbietern von Technologiedienstleistungen abhängig ist, betont die Axa in ihrem Bericht.

 

Zur Studie

Für die elfte Auflage des «Axa Future Risk Report 2024» wurden die Meinungen von rund 3’500 Risikoexpertinnen und -experten in 50 Ländern sowie in einer repräsentativen Stichprobe von 20’000 Personen in 15 Ländern eingeholt.