Eine Analyse von Fitch Ratings besagt, dass die Margen europäischer Rückversicherer kurz vor dem Höchststand stehen, berichtet das Fachportal «Reinsurance News». Die Erneuerungsrunde am 1. Januar 2024 habe gezeigt, dass Angebot und Nachfrage inzwischen wieder mehr im Gleichgewicht seien.
Der risikobereinigte Preisanstieg verlangsamte sich im Vergleich zum Vorjahr, das den höchsten Anstieg seit den 1990er-Jahren verzeichnete. Während die nominalen Preissteigerungen immer noch hoch waren, wurden diese durch höhere Schadenannahmen ausgeglichen.
Risikobereinigte Preissenkung bei Swiss Re
Ein Beispiel für die neue Realität ist Swiss Re: Der zweitgrösste Rückversicherer meldete für das Gesamtjahr 2023 einen nominalen Preisanstieg von 9 Prozent bei der Erneuerung, aber mit einem Anstieg der Schadenannahmen um 11 Prozent.
Das bedeutete für Swiss Re eine risikobereinigte Preisänderung von -2 Prozent, verglichen mit +5 Prozent ein Jahr zuvor.
Vorsicht bei US-Unfallversicherungen
Obwohl sich der Prämienanstieg verlangsamte, konnten Swiss Re und die weiteren grossen europäischen Rückversicherer Hannover Rück, Münchener Rück und SCOR die im letzten Jahr angepassten Vertragsbedingungen beibehalten.
Das höhere Prämienwachstum im Vergleich zum Vorjahr sei laut Fitch eher auf das grössere Volumen als auf Preissteigerungen zurückzuführen. Die guten Marktbedingungen führten zu einem durchschnittlichen Prämienwachstum von 8,3 Prozent bei den vier grossen europäischen Rückversicherern.
«Die Erneuerungen zeigten die Vorliebe der Rückversicherer für Sachkatastrophen, Spezialsparten und massgeschneiderte Lösungen, während sie bei US-Unfallversicherungen aufgrund der Auswirkungen der hohen Inflation vorsichtiger waren», so Fitch. «Munich Re, SCOR und Swiss Re reduzierten ihr US-Unfall-Exposure, während die Hannover Rück ihr Niveau beibehielt.»
(hzi/gku)