Die Schweizer Bevölkerung befasst sich stärker mit der Altersvorsorge: Sie engagiert sich mehr, weiss mehr darüber und hat mehr Vertrauen ins Vorsorgesystem. Die drei wichtigsten Erkenntnisse des Raiffeisen Vorsorgebarometers 2024.

Erkenntnis #1: Steuervorteile in der Säule 3a werden immer wichtiger.

58 Prozent der 18- bis 65-Jährigen sehen Steuervorteile als wichtigen Grund, um in die Säule 3a einzuzahlen. Das ist ein neuer Rekordwert: Vor zwei Jahren waren es lediglich 22 Prozent . Steuerersparnisse sind heute nach der Sicherung des Lebensstandards im Alter der zweitwichtigste Grund, sich mit der privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen.

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Fokus Junge Erwachsene: die private Vorsorge gewinnt an Wert

Junge Erwachsene engagieren sich deutlich stärker für die Altersvorsorge als im letzten Jahr: 61 Prozent der 18- bis 30-Jährigen haben eine Säule 3a – im Vorjahr waren es erst 54 Prozent. Das zeigt: Die Jungen übernehmen Verantwortung für ihre Zukunft. Gleichzeitig hat das Vorsorgewissen in dieser Alterskategorie zugenommen. Junge Menschen interessieren sich verstärkt für die Leistungen der Pensionskasse des Arbeitgebers. Diese gelten heute als wichtiges Kriterium bei der Wahl einer neuen Stelle.

Erkenntnis #2: Der Trend zum Kapitalbezug in der 2. Säule hält an.

18 Prozent der Befragten möchten ihr Pensionskassenvermögen am liebsten als Einmalzahlung erhalten. Das sind genauso viele wie im Vorjahr, und der Kapitalbezug ist beliebter denn je. Ein Drittel entscheidet sich für eine Mischform aus Rente und Kapital. Der Rentenbezug hat in den vergangenen Jahren hingegen an Relevanz verloren und stagniert auf 38 Prozent.

Fokus Frauen: die Rente wird eher bevorzugt

Der Trend zum Kapitalbezug in der Pensionskasse ist bei Frauen weniger ausgeprägt als bei Männern. Nur 15 Prozent der erwerbstätigen Frauen würden ihr Altersguthaben als Kapital beziehen – weil die Steuerbelastung geringer ist als beim Rentenbezug oder weil sie eine grössere Investition tätigen wollen. Bei den Männern ist der Anteil mit 21 Prozent deutlich höher. Eine klare Mehrheit der Frauen (41 Prozent) will das Altersguthaben ihrer Pensionskasse als Rente beziehen (Männer: 36 Prozent). Beliebt ist allerdings auch die Mischform: 33 Prozent möchte sich die Pensionskasse teils als Rente, teils als Kapital auszahlen lassen (Männer: 34 Prozent).

Erkenntnis #3: Die Teuerung war das Hauptargument für die 13. AHV-Rente.

Fokusthema bei der diesjährigen Erhebung war die 13. AHV-Rente. 68 Prozent der Befragten haben die Volksinitiative zur 13. AHV-Rente wegen stark gestiegener Lebenshaltungskosten angenommen. Diese machen sich in höheren Mieten und Krankenkassenprämien sowie der Teuerung bemerkbar. Die Hälfte der Befürworter glaubt zudem, dass die AHV-Altersrenten den gesetzlichen Auftrag zur Existenzsicherung nicht mehr erfüllen. (pd/hzi/kbo)

Das Raiffeisen Vorsorgebarometer ist eine repräsentative Studie, die jährlich in Zusammenarbeit mit der ZHAW durchgeführt wird. Sie zeigt auf, wie die Schweizer Bevölkerung in Bezug auf die Altersvorsorge tickt. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung, die vom 11. bis 24. April 2024 in allen Landesteilen durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 1'000 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren teil.