In der modernen Medizin sind Laboranalysen zur Diagnose von Krankheiten von grosser Bedeutung. Die technologische Entwicklung und die Automatisierung sind hingegen hoch und die Schweizer Tarife widerspiegeln die in den letzten Jahren realisierten Produktivitätssteigerungn nicht. Seit langem fordert Santésuisse im Interesse der Prämienzahlerinnen und Prämienzahler eine Senkung der Labortarife. Die Tarife sind in der Schweiz im Schnitt dreimal so hoch wie in vergleichbaren europäischen Ländern. Das Innendepartement hat erstmals explizit anerkannt, dass die Preise für Laboranalysen im internationalen Vergleich deutlich zu hoch sind und rasch gesenkt werden müssen.

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In seiner Antwort auf die Frage von Nationalrat Christian Lohr (Die Mitte) kündet Bundesrat Alain Berset an, sämtliche Preise für Analysen (ausser in Arztpraxen durchgeführte Analysen) rasch um einen festen Prozentsatz zu senken.

Analysen kosten in der Schweiz dreimal mehr

In einem Communiqué vom Februar 2021 zeigte Santésuisse auf, dass die 39 häufigsten Laboranalysen in der Schweiz im Durchschnitt dreimal so viel kosten wie in Deutschland, Frankreich, Österreich oder den Niederlanden. Die Schweizer Tarife entsprechen nicht mehr der technologischen Entwicklung, die es heute ermöglicht, Analysen automatisiert und in grossem Umfang durchzuführen. Die vom BAG festgelegten Preise für Laboranalysen wurden seit 2009 nicht mehr umfassend überprüft. Die Bundesverwaltung hat eine Tarifüberprüfung zwar oft versprochen, aber immer wieder verschoben, zum Nachteil der Prämienzahlerinnen und Prämienzahler. Gemäss Berechnungen von Santésuisse könnten jährlich mehrere hundert Millionen Franken eingespart werden, wenn die Preise für alle Laboranalysen an die europäischen Tarife angepasst würden.

Wichtiger Schritt für die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler

Dass das Innendepartement gewillt ist, die Tarife für Laboranalysen zu senken, ist eine gute Nachricht. Seit Jahren steigen die Kosten für Laboranalysen deutlich stärker als die Gesamtkosten der Grundversicherung.