Die klassische Frage, wo sie sich beruflich in zehn Jahren sieht, stellt Fabienne Steiner weder sich selbst noch ihren Schützlingen. Als Leiterin Nachwuchsentwicklung bei Baloise ist sie mit ihrem fünfköpfigen Team hauptverantwortlich für schweizweit über 150 Auszubildende. Im Daily Business kümmert sie sich vor allem um die Betreuung der Trainees und Hochschulabsolventen, die bei Baloise angeheuert haben. «Ich bin Mentorin und Coach, aber unterstütze die Mitarbeitenden auch in Krisensituationen», erklärt Fabienne Steiner. Für Notfälle steht ihre Türe immer offen. Regulär trifft sie alle zwei bis vier Wochen jeden einzelnen der rund sechs Trainees, die von ihr über anderthalb Jahre hinweg betreut werden. «Es ist toll zu sehen, wie sich die jungen Leute entwickeln und ihre Ideen in das Unternehmen einbringen», sagt sie. Das Ziel ihrer Arbeit ist für Fabienne Steiner, die besten Young Talents für Baloise zu finden und zu halten. 

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In zwei Auswahlverfahren gleichzeitig

So hat es bei ihr selbst ja auch funktioniert! Als sie in Basel Wirtschaftspsychologie studierte, erzählte ihr ein Kommilitone von seinem Werkstudium bei Baloise. Die suchte damals eine Verstärkung im HR-Projektmanagement. Fabienne Steiner bewarb sich kurzerhand und stieg mit einem Teilzeitpensum während des Studiums ein. Mit dem Master in der Tasche wurde ihr dann das Trainee-Programm von Baloise angeboten und sie lernte noch einige andere Abteilungen des Unternehmens kennen. «Aber ich wusste damals schon, dass ich in die Personalentwicklung wollte», sagt sie schmunzelnd. Denn das ist es einfach, was ihr liegt: Menschen auf ihrem beruflichen Weg zu begleiten und ihnen dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen. 

Kleiner Hang zur Übertreibung

Das fachliche Rüstzeug dafür hat sie sich durch das Studium der Wirtschaftspsychologie zugelegt. Nach einem Infotag der Universität Basel war ihr bereits als Gymnasiastin klar, dass sie genau das studieren wollte. Damals noch mit einer Karriere als Politikerin vor Augen, doch als ihr aufging, dass sie dann «ellenlange Diskussionen» hätte führen müssen, legte sie diese Idee schnell beiseite. Denn Geduld sei jetzt nicht unbedingt eine ihrer Stärken, räumt sie ein. Stattdessen beschreibt sie sich als dynamisch, neugierig und offen. Und mit einem Hang zur Übertreibung, zumindest beim Sport. Ob beim Kite-Surfen, Snowboarden oder Mountainbiken: Sie hat sich in der Vergangenheit oft verletzt und muss sich heute häufig selbst disziplinieren und an ihre eigenen Grenzen erinnern. 

Immer was zu tun

Die überschreitet sie dann doch lieber auf der Erde. Zwar ist Fabienne Steiner sehr heimatverbunden und tief in Basel und Umgebung verwurzelt, aber Reisen ist dennoch eine ihrer grossen Leidenschaften. Ob mit dem VW-Camperbus übers Wochenende an einen See oder mit dem Rucksack durch Australien, Neuseeland und Südostasien: Fabienne Steiner ist gern unterwegs und nimmt Eindrücke und Begegnungen aus anderen Ländern in sich auf. Und wenn sie nicht auf Reisen oder im Büro ist, dann verbringt sie möglichst viel Zeit mit ihrem vier Monate alten Gottibub Elia, dem Sohn ihrer besten Freundin. Oder sie findet noch etwas, was sie an dem alten Haus handwerkeln könnte, das sie gemeinsam mit ihrem Partner vor ein paar Jahren gekauft hat und das sie zusammen eigenhändig renoviert haben. Zu tun gibt es jedenfalls immer was für Fabienne Steiner, die einfach ungern lange stillsteht!

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