Das Thema Cyber beschäftigt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (Bafin) immer mehr, wie das Versicherungsjournal schreibt. Für ihre Marktanalyse führte die Bafin dem Bericht zufolge eine Vollabfrage durch und schrieb 178 Erstversicherer, zwölf Niederlassungen und zehn Rückversicherer an.
Hohe Kumulrisiken
Das Geschäft mit reinen Cyberpolicen von Erstversicherern habe sich laut der Bafin-Auswertung von 2020 bis 2022 über alle Regionen und Kundengruppen mehr als verdoppelt, führt das Versicherungsjournal weiter aus. In Deutschland stiegen die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen von 220 Millionen Euro 2021 auf 336 Millionen Euro 2022. «Auf Beitragsebene hat die Cyberversicherung damit kleinere berichtspflichtige Versicherungszweige überholt», schreibt die Bafin laut Versicherungsjournal in ihrem Bericht. Die Behörde geht davon aus, dass der Geschäftsbereich weiter stark zulegt. Was das Geschäftsfeld für die Aufsicht relevant mache, seien die für den Markt typischen hohen Kumulrisiken.
Umsichtige Tarifierung und Rückversicherung
Aufgrund der Kosten für Schadenereignisse schreiben längst nicht alle Anbieter schwarze Zahlen. Daher formuliert die Behörde basierend auf ihrer Auswertung ein konkretes Fazit, führt das Versicherungsjournal weiter aus: «Die Bafin erwartet von den Versicherern eine umsichtige Zeichnungspolitik, eine Tarifierung, die der hohen Unsicherheit Rechnung trägt, und einen angemessenen Rückversicherungsschutz.» Für «eine angemessene Tarifierung der Produkte» halte die Finanzaufsicht eine Aufteilung nach den Deckungsbausteinen Eigenschäden, Drittschäden und Kosten/Service für erforderlich. Zusätzlich plane die Behörde in der Versicherungs-Berichterstattungs-Verordnung den neuen «Versicherungszweig Cyberversicherung» einzuführen. Dieser schliesse laut Versicherungsjournal das selbst abgeschlossene und das in Rückdeckung übernommene Geschäft bei Erst- und Rückversicherern im nationalen Berichtswesen ein. (Versicherungsjournal/hzi/bdw)