Was ist zu tun, wenn sich in Krisenzeiten wie heute Risiken nur noch selektiv versichern lassen?
Ein guter Ansatz ist die Prävention und damit die Schadenvermeidung von versicherbaren wie auch nicht versicherbaren Risiken. Eine gute Quantifizierung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Besorgniserregend ist, dass gewisse Industrien, die zuvor noch bereitwillig versichert wurden, mittlerweile Schwierigkeiten haben, sich mit Versicherungsschutz einzudecken. Der partnerschaftliche Approach seitens der Assekuranz hat aus meiner Sicht in den letzten Jahren nachgelassen, ich wünschte, dieser käme wieder stärker zur Geltung.
Sabrina Hartusch, Präsidentin der Swiss Association of Insurance and Risk Managers (SIRM) sowie Global Head of Insurance, Triumph Holding AG.
Wäre der Kauf von Versicherungsprodukten ab Stange denn eine Alternative?
Sofern solche Versicherungsprodukte das Risikoprofil abdecken, wäre das vorstellbar. Ich selber habe solche Produkte jedoch noch nicht gesehen. Das Ziel ist schliesslich, dass ich mit dem Kauf eines Versicherungsproduktes den Risikotransfer optimieren kann, um damit als Firma gegenüber meiner Konkurrenz einen Wettbewerbsvorteil zu erhalten. Ist dies ab Stange möglich – in Zukunft allenfalls dank künstlicher Intelligenz –, bin ich offen, es mir anzuschauen.
Etwas zugespitzt könnte man auch sagen, dass Sach- und Personenversicherungen sowie Haftpflicht wichtig sind und KMU die Restrisiken auch selber tragen können.
Na ja, Unternehmen tragen bereits jetzt einen grossen Teil der Gesamtrisiken selbst. Sämtliche Risiken, die ein KMU ökonomisch betrachtet sinnvoll in den Versicherungsmarkt geben kann, sollte es auch tun und sich gleichzeitig so weit wie möglich um Prävention kümmern, besonders bei Cyberrisiken und bei Risiken bezüglich Betriebsunterbruch.
