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«Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt. Das zieht in der Regel hohe Schadenersatzforderungen von Insolvenzverwaltern gegen Manager nach sich», sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Versicherer (GDV). Hinzu kämen stetig wachsende Compliance-Anforderungen, zuletzt etwa durch das Lieferketten- oder das Hinweisgeberschutzgesetz. «Manager haften persönlich für die Einrichtung eines funktionierenden Compliance-Systems. Gerade bei der Umsetzung neuer Gesetze ist die Gefahr von Managementfehlern gross», so Asmussen. 

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Starker Anstieg der Einzel-Schäden

Schon im vergangenen Jahr mussten die in Deutschland aktiven Managerhaftpflicht-Versicherer mehr leisten, wie die aktuelle D&O-Statistik des GDV zeigt. «Der Schadenaufwand kletterte auf 213 Millionen Euro», sagte Asmussen. Die gemeldeten Schäden in der Managerhaftpflicht-Versicherung seien zwar nur leicht auf 2.000 gestiegen (+1,8 Prozent). Ein einzelner Schaden kam die D&O-Versicherer jedoch deutlich teurer. So betrug der Schadendurchschnitt laut GDV 2022 fast 107.000 Euro, ein Jahr zuvor seien es noch 81.000 Euro gewesen. Die Schadenquote nach Abwicklung lag 2022 mit 42,4 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie im Jahr zuvor (41,4 Prozent). Die Sparte dürfte damit – wie auch im langfristigen Mittel (2016–2022) – versicherungstechnische Gewinne erzielt haben. «Die Zahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ergebnisse sehr volatil und bei den Anbietern sehr unterschiedlich sind», betonte Asmussen. So läge in der Langzeitbetrachtung bei rund einem Drittel der Versicherer die Schadenquote nach Abwicklung bei über 70 Prozent. Das sei ein Indiz für versicherungstechnische Verluste.

GDV schätzt Gesamtmarkt auf etwa 900 Millionen Euro  

Dem GDV wurde für das Geschäftsjahr 2022 ein Beitragsvolumen von 498 Millionen Euro zur D&O-Statistik gemeldet. Da sich jedoch nicht alle in Deutschland aktiven Versicherer an der Statistik beteiligen, ist der Gesamtmarkt deutlich grösser. «Auf der Basis einer Branchenschätzung gehen wir für den deutschen Markt von einem Beitragsvolumen von etwa 900 Millionen Euro aus», sagt Asmussen. Der Begriff D&O-Versicherung stammt aus den USA und ist eine Abkürzung für Director‘s and Officer’s Liability Insurance. Sie ist eine besondere Form der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Mitglieder von Leitungs- und Aufsichtsorganen in Unternehmen, also zum Beispiel im Vorstand, in der Geschäftsführung oder im Aufsichtsrat. Die D&O-Versicherung sichert diese gegen Haftungsansprüche ab. (pm/hzi/dew)

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt. Das zieht in der Regel hohe Schadenersatzforderungen von Insolvenzverwaltern gegen Manager nach sich.

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer GDV