Die ungewöhnlichen Wetterereignisse, die Italien in diesem Jahr heimgesucht haben und die in mehreren Regionen städtische Gebiete überschwemmten und die Ernten verwüsteten, werden das Land Milliarden kosten.
Laut einer von Sole 24 Ore veröffentlichten Analyse sehen sich die grössten Versicherer bereits mit Schadenersatzforderungen in Höhe von mehr als 3 Milliarden Euro (3,2 Milliarden Dollar) konfrontiert, die durch Überschwemmungen und Wirbelstürme entstanden sind, die in diesem Jahr die Regionen Venetien und Emilia Romagna heimsuchten.
Nach den verheerenden Regenfällen in der Toskana und in den nördlichen Regionen in der vergangenen Woche, bei denen sieben Menschen ums Leben kamen und die nach Schätzungen der Katastrophenschutzbehörde Schäden in Höhe von mehr als 300 Millionen Euro verursachten, wird die Gesamtsumme sicherlich noch steigen. Die italienische Regierung hat etwa 5 Millionen Euro an Hilfsgeldern bereitgestellt und zusätzliche Mittel versprochen.
Italienische Regierungsvertreter erklärten, das Wetterereignis in der Toskana stehe im Zusammenhang mit einem Trend zur Tropenbildung. Die Stürme folgten auf den heissesten Oktober, den Italien je erlebt hat, so der Landwirtschaftsverband Coldiretti, der die Kosten für die italienische Landwirtschaft aufgrund der Überschwemmungen in diesem Jahr auf mehr als 6 Milliarden Euro schätzt. Die unmittelbaren Auswirkungen betreffen nicht nur die Kulturen und die Ernte von Getreide und Olivenöl, sondern auch die bereits gesammelten und in überschwemmten Lagern gelagerten Bestände, so Coldiretti.
Die Toskana und Mittelitalien stehen weiterhin unter Unwetterwarnung, und die endgültigen Kosten der Schäden werden sich bald zeigen. Doch die Auswirkungen dieser Ereignisse auf die grossen Versicherer haben sich bereits in ihren Gewinnen und Prognosen niedergeschlagen. Die Aktien des Versicherungskonzerns Generali, einem der grössten italienischen Versicherer, fielen kurzfristig, nachdem das Unternehmen rund 840 Millionen Euro an Verlusten aus Naturkatastrophen zu verzeichnen hatte - mehr als im Budget für das gesamte Jahr vorgesehen war. (bloomberg/hzi/mig)