Die Statistiken zeigen es deutlich: Der Wettbewerb in der Branche der Krankenversicherer spielt! Gab es 1990, vor der Einführung des Krankenversicherungsgesetzes (KVG), noch 246 Versicherer, sind es heute nur noch 39. Erfolgreich sind jene, die hochwertige Dienstleistungen und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Davon profitieren in erster Linie die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler, denn für unnötige Bürokratie bleibt bei den Versicherern kein Platz. Wer die Gunst der Prämienzahlenden verliert, verschwindet vom Markt oder muss Kooperationen eingehen. Daher legen die Krankenversicherer auch grossen Wert auf tiefe Verwaltungskosten. Im Jahr 2023 beliefen sich diese auf rund 1,7 Milliarden Franken – rund 5 Prozent der gesamten Grundversicherungskosten.
Damit sind die Verwaltungskosten im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Grundversicherung sogar rückläufig – was leider bei den Gesundheitsausgaben auch dieses Jahr nicht der Fall ist. Die Mehrausgaben gegenüber dem Vorjahr belaufen sich im ersten Halbjahr bereits auf über 1 Milliarde Franken. Und einmal mehr spiegeln sich die Mehrkosten auch in den Grundversicherungsprämien 2025. Diese steigen im Durchschnitt um 6 Prozent.
Um die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler zu entlasten, sind strukturelle Reformen im Gesundheitswesen dringend notwendig. Dazu zählt eine nationale beziehungsweise überregionale Spitalplanung genauso wie verbindliche Qualitätskriterien für die Vergütung von Behandlungen sowie die konsequente Digitalisierung des Gesundheitswesens. Zudem soll der Leistungskatalog konsolidiert statt ausgebaut und die Mehrfachrolle der Kantone im Gesundheitswesen entflochten werden. Und zu guter Letzt braucht die Schweiz dringend auch Massnahmen bei Medikamenten und Medizinalprodukten. Den Krankenversicherern soll es erlaubt sein, Produkte, die günstig im Ausland eingekauft werden, ebenfalls vergüten zu dürfen.