Der Klimawandel und das Wirtschaftswachstum sind die grössten Treiber für steigende Risiken und Prämien im Bereich der Sachversicherungen. Allein der Klimawandel sei für eine Steigerung von 30 bis 63 Prozent der wetterbedingten Katastrophenschäden in den entwickelten Märkten verantwortlich, sagte Jérôme Haegeli, Chefökonom der Swiss Re bei der Vorstellung der neuen Swiss Re Sigma Studie. Es ist jeweils die erste Veröffentlichung beim alljährlichen Branchentreffen der Rückversicherer, das wie schon im Vorjahr nicht in Monte Carolo sondern als Online-Event stattfindet.
Für die Versicherer werden sich gemäss Haegeli diese Folgen des Klimawandels in deutlich steigenden Prämien der Gebäudeversicherung niederschlagen, bis 2040 rechnet er weltweit mit einer Zunahme um 149 bis 183 Milliarden US-Dollar. Insgesamt geht die Studie davon aus, dass sich das Prämienvolumen in diesem Bereich. bis 2040 auf 1,3 Billionen Dollar verdreifachen wird. Langfristig sei der Klimawandel eine Bedrohung für die Weltwirtschaft, sagte Haegeli. Es gelte, ein Versicherungssystem aufzubauen, das künftige Risiken auffangen könne. Diesbezüglich sei auch die Zusammenarbeit mit den Regierungen weltweit von grosser Bedeutung, etwa indem diese Spitzenrisiken ab einem gewissen Niveau der Schadenskosten deckten. Die Wirtschaftsentwicklung wird jedoch mit einem Anteil von 75% der wichtigste Treiber für den Prämienanstieg in der Sachversicherung bleiben.
Darüber hinaus erwarten die Rückversicherungsexperten dass die Bedeutung des risikoarmen und volumenstarken Motorfahrzeugversicherungs-Geschäfts sinken wird, weil Automatisierung und intelligente Technologien für mehr Sicherheit sorgen und die Schäden zurück gehen. Insgesamt dürfte das globale Sach- und Haftpflichtgeschäft (P&C) jedoch weiter wachsen. Das Swiss Re Institute jedenfalls geht davon auss, dass sich die weltweiten P&C-Prämien zwischen 2020 und 2040 von 1,8 auf 4,3 Billionen US-Dollar mehr als verdoppeln werden. (ots/wil)