Die globale Schifffahrtsindustrie sollte offen für eine Zusammenarbeit mit einer neuen Gruppe von Versicherern sein, die zur Unterstützung der so genannten russischen Schattenflotte entstanden ist - vorausgesetzt, sie halten sich an die besten Praktiken, so der Schifffahrtsverband Bimco. Die neuen Versicherer und P&I-Clubs - Gruppen, die Risiken bündeln - sollten auf der Grundlage ihrer Einhaltung internationaler Sicherheits- und technischer Standards bewertet werden, sagte Bimco-Präsident Nikolaus Schues in einem Interview. Sie könnten legitimiert werden, wenn die Trump-Administration die Sanktionen gegen Russland aufhebt.

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«Einige der neuen Versicherer könnten Teil der IG werden», sagte Schues. Er bezog sich dabei auf die International Group of P&I Clubs, eine Vereinigung, deren Mitglieder den Grossteil der Seetonnage gegen Risiken wie Leckagen und Kollisionen versichern. «Wir hoffen, dass nach dem Ende der russischen Sanktionen der schlechte Teil der Parallelflotte verschwinden wird».

Die weltweite Schifffahrtsindustrie verfolgt aufmerksam die Bemühungen der US-Regierung, den durch Moskaus Einmarsch in der Ukraine ausgelösten dreijährigen Konflikt zu beenden. Diese Bemühungen haben die Erwartung geweckt, dass ein breites Netz von Sanktionen gegen Russland gelockert werden könnte - einschliesslich der Beschränkungen des Zugangs zu westlichen Seeversicherungsdienstleistungen, die an den Rohölpreis gekoppelt sind.

Um die Sanktionen zu umgehen, haben Moskau-freundliche Unternehmen eine riesige dunkle Flotte alter Schiffe aufgebaut. Innerhalb dieser Flotte sind einige wenige Tanker ohne jede bekannte Versicherung gefahren, während andere von neuen Unternehmen unterstützt wurden. Zu ihnen gehört der China P&I Club, der sich laut Schues als zuverlässiger grosser globaler Versicherer erwiesen hat. (Bloomberg/hzi/pg)