Der Konzernchef der Zurich Insurance Group, Mario Greco, hat ein Interesse am Schweizer Versicherer Baloise dementiert. «Mir ist nicht bekannt, dass die Baloise zum Verkauf steht», sagte Greco am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den Neunmonatszahlen des Konzerns. «Wir bereiten nichts vor, wir haben keinen Kontakt.»

Ist Baloise ein Übernahmekandidat?

Die Agentur Bloomberg hatte zuvor unter Bezugnahme auf Insider berichtet, dass Zurich sowie die französische Axa und die deutsche Allianz geprüft hätten, ob sie ein Angebot für Baloise oder Teile ihres Geschäfts abgeben würden, falls diese zum Verkauf stünden.

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Die Verkaufsgerüchte um die Baloise überraschen nicht. Vergangenen April hatten die Aktionärinnen und Aktionäre des Versicherers die Eintragungs- und Stimmrechtsbeschränkung abgeschafft, womit sich die Chancen für eine erfolgreiche Übernahme durch einen Konkurrenten deutlich erhöht haben.

Mit Blick nach vorne - und wohl auch als Folge des zunehmenden Drucks von Aktionärsseite - hatte die Baloise im September ihre Strategie durchleuchtet und sich für die Jahre 2024 bis 2027 unter dem neuen CEO Michael Müller neue Ziele gesetzt. Das Ziel der Refokussierungsstrategie sei es, auf den bestehenden Stärken aufzubauen und die Profitabilität zu erhöhen, hiess es.

Investor übt Druck aus

Druck übt allen voran die schwedische Investmentgesellschaft Cevian aus. Sie hält laut den letzten Angaben knapp 10 Prozent am Schweizer Versicherer und stellt eine Reihe von Forderungen, darunter etwa den Verkauf des Deutschland-Geschäfts. Die von der Baloise im Rahmen der neuen Strategie aufgegleisten Massnahmen bezeichneten Cevian-Vertreter damals als «ungenügend».

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Unprofitable Öko-Systeme

Ende Oktober hat die Baloise die Fokussierung auf ihr Kerngeschäft Versicherungen mit dem Verkauf des deutschen Digitalversicherers Friday deutlich gemacht. Dazu muss die Gruppe in der Bilanz allerdings einen Abschreiber von rund 75 Millionen Franken verbuchen. Friday war wie viele andere Firmen, Start-ups oder Beteiligungen in den über die Jahre aufgebauten Ökosystemen «Heim» und «Mobilität» nicht profitabel.(Reuters/awp/hzi/bdw)