Der britische Financial Ombudsman erhielt im Haushaltsjahr 2019/20 (5. April) insgesamt 32’637 Beschwerden und damit 23 Prozent weniger als im Vorjahr. Drastisch gefallen sind die Beschwerden zum Thema Kraftfahrtversicherung – um 25 Prozent auf 9690 Fälle. Einen ausgeprägten Rückgang gab es auch bei der Gebäudeversicherung mit minus 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 4601 Fälle.

Steigerung bei der Gewerbe-Versicherung

Eine massive Steigerung – um immerhin 88 Prozent auf 575 Beschwerden – gab es dagegen bei der Gewerbe-Versicherung (Commercial Property Insurance). Entgegen der naheliegenden Annahme geht das jedoch noch nicht auf die Coronavirus-Epidemie zurück. Der Chief Ombudsman, in Grossbritannien Caroline Wayman, geht davon aus, dass der Höhepunkt der Corona-bedingten Beschwerden in der Gewerbe-Versicherung erst im laufenden Haushaltsjahr 2020/21 zu spüren sein wird. Im Blick auf die Gesamtentwicklung geht Wyman davon aus, dass insgesamt bei den Versicherern ein guter Kundendienst und eine gute Bearbeitung von Beschwerden zu beobachten seien. «Es gibt jedoch auch Unternehmen, die bei der Behandlung von Kundenbeschwerden mehr auf Fairness zu achten haben.» Als Konsequenz bemerkt Wayman: «Ein Kernstück unserer zukünftigen Arbeit wird sein, verstärkt Beschwerden vorzubeugen. Dazu gehört an erster Stelle, die Unfairness zu stoppen.» Der Ombudsman Service kommentiert weiter, dass Covid-19 erheblichen Anlass zu Überlegungen gäbe, was Fairness eigentlich sei.

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