Das Geschäftsjahr 2020 der Groupe Mutuel war geprägt von der Pandemie, schreibt die Krankenkasse in eine Mitteilung. «In diesen unruhigen Zeiten sind die Finanzergebnisse für das vergangene Jahr daher etwas anekdotenhaft, aber sie sind im Bereich der Grundversicherung ausgeglichen und bei den Zusatzversicherungen steigend. Im Bereich Unternehmensversicherungen, wo wir unsere Marktanteile erneut stärken konnten, sind die Finanzergebnisse sogar stark gestiegen», so Präsidentin Karin Perraudin.
2020 liegt das konsolidierte Resultat der Groupe Mutuel bei 36,7 Millionen Franken mit einem Umsatz von 5,273 Milliarden Franken. Trotz dieses starken Rückgangs gegenüber dem Vorjahr konnte die Finanzkraft der Groupe Mutuel gestärkt werden. Die Eigenmittel sind leicht gestiegen. Sie belaufen sich auf 2,7 Milliarden Franken, was 51 Prozent der Bilanzsumme entspricht, teilt die Versicherung mit.
«Keine übermässigen Reserven bilden»
Dank der guten Finanzlage werde die Groupe Mutuel ihre Reserven, unter Vorbehalt der Genehmigung durch das BAG, um 50 Millionen Franken senken und an die Versicherten rückerstatten. Bereits 2020 hätten die Versicherten 101 Millionen Franken zurückerhalten.
«Wir haben entschieden, die Überschüsse unseren Versicherten rückzuvergüten und keine übermässigen Reserven zu bilden. Das werden wir auch in Zukunft so halten, wann immer möglich», lässt sich CEO Thomas Boyer in der Mitteilung zitieren.
Die Reserven, wie die Eigenmittel eines Unternehmens, seien nötig, sollten aber nicht exzessiv sein. «Sie entsprechen rund drei Monaten der von unseren Kunden eingereichten Rechnungen. Genau mit diesen Reserven konnten wir die Pandemie bewältigen. Wir sind der Meinung, dass zu viel bezahlte Prämien an unsere Versicherten zurückgezahlt werden sollen», so der Chef.
Moderater Anstieg der Gesundheitskosten
Der Anstieg der Gesundheitskosten in der gesetzlichen Krankenversicherung (OKP) war mit 0,64 Prozent im Jahr 2020 (interne Schätzungen per Ende Februar 2021) deutlich moderater als in den Vorjahren, so die Groupe Mutuel. Das sei auf den Teil-Lockdown zurückzuführen. Für die Prämienzahler sei dies jedoch möglicherweise nur eine kurze Verschnaufpause, denn ohne gezielte Massnahmen drohe erneut ein Kostenanstieg.
Für das Jahr 2020 würden die mit Covid-19 verbundenen Mehrkosten (Spitalaufenthalte und Tests) allein für die Groupe Mutuel auf rund 50 Millionen Schweizer Franken geschätzt. Für die Versicherer insgesamt würden sie mehrere hundert Millionen Franken betragen.
1,3 Millionen Einzelkunden
Die Zahl der Einzelkunden in allen Tätigkeitsbereichen war mit gut 1,3 Millionen stabil. In der OKP habe man rund 20'000 Abgänge zu verzeichnen gehabt, die Zusatzversicherungen hingegen setzten ihr Wachstum fort. In diesem Bereich konnten rund 10'000 Neukunden gewonnen werden, heisst es weiter. Damit zähle die Groupe Mutuel gesamtschweizerisch nach wie vor zu den führenden Versicherungsanbietern (3. Platz).
(pm/hzi/gku)