Die Swiss Life ist gut unterwegs, um die bis Ende Jahr gesetzten Ziele zu erreichen. Die Gruppe setzt seit Jahren weniger auf traditionelle Lebensversicherungen, sondern vermehrt auf Finanzberatungen oder die Vermögensverwaltung und hat den Gewinn im ersten Halbjahr 2021 weiter verbessert.
Der Reingewinn der Swiss Life kletterte in der ersten Jahreshälfte um 15 Prozent auf 618 Millionen Franken, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. Der Betriebsgewinn nahm ebenso deutlich auf 876 Millionen Franken zu. Damit hat die Swiss Life die Erwartungen der Analysten überboten.
In der Mitteilung spricht Konzernchef Patrick Frost von einem «starken Resultat», welches die Swiss Life erreicht habe. «Wir sind sehr gut unterwegs, unsere ambitionierten Zielsetzungen aus dem Unternehmensprogramm 'Swiss Life 2021' zu erreichen.»
Fee-Erträge werden jährlich besser
Eine tragende Säule des Erfolgs ist das Kommissionsgeschäft, das die Swiss Life seit Jahren ausbaut. Die Gruppe nimmt in der Finanzberatung, dem Verkauf anlagegebundener Lebensversicherungen, im Geschäft mit Immobilien oder in der Vermögensverwaltung mit institutionellen Kunden wie Pensionskassen Jahr für Jahr mehr Gebühren oder sogenannte Fees ein.
In der ersten Jahreshälfte legten die Fee-Erträge um 15 Prozent auf 1081 Millionen Franken zu und das Fee-Ergebnis stieg um 14 Prozent auf 309 Millionen Franken. Sowohl die Versicherungseinheiten als auch die Swiss Life Asset Managers hätten ihre Beiträge dazu verbessert, heisst es.
Im Asset Management für Drittkunden (TPAM) flossen der Swiss Life Neugelder in Höhe von 4,6 Milliarden zu. Für die Drittkunden verwaltet sie nunmehr Vermögen von 98,9 Milliarden nach 91,6 Milliarden Franken Ende 2020. Das Ziel ist es, bis zum Jahresende die Schwelle von 100 Milliarden zu knacken.
Es winken grosszügige Dividenenzahlungen
Im Gegensatz dazu sanken die Prämieneinnahmen um 7 Prozent auf 10,9 Milliarden Franken. Das hat seinen Grund: Im Geschäft mit der Beruflichen Vorsorge setzt der Konzern verstärkt auf teilautonomes Geschäft, das grösstenteils nicht in den Prämieneinnahmen ausgewiesen wird. Aufgrund der Zinsentwicklung tritt die Swiss Life dagegen bei Vollversicherungen auf die Bremse.
Im stark vom BVG-Geschäft geprägten Heimmarkt Schweiz sackten die Prämieneinnahmen daher um einen Fünftel auf 5,9 Milliarden Franken ab. Demgegenüber verzeichnete die Swiss Life in Frankreich ein Wachstum von 27 Prozent, etwa dank dem guten Verkauf anlagegebundener Lebensversicherungen, und in Deutschland ein Plus von 5 Prozent.
Patrick Frost will die Gruppe künftig «erfolgreich weiterentwickeln». Die neuen Ziele dazu wird er am Investorentag von Ende November präsentieren. Für die Zukunft ist die Swiss Life bestens kapitalisiert, was sich an der Solvenzquote (SST) von rund 205 Prozent ablesen lässt. Das strategische Ziel dafür lautet auf 140 bis 190 Prozent.
Ausserdem winken den Aktionären weitere grosszügige Dividenenzahlungen. In der ersten Jahreshälfte konnten die operativen Einheiten Cash im Umfang von 798 Millionen Franken an die Holding überweisen. Das ist eine Steigerung von 7 Prozent. Und die Eigenkapitalrendite liegt mit 11,3 Prozent über den mittelfristig angestrebten 8 bis 10 Prozent.
(awp/gku)