Unter dem Strich stand nach vorläufigen Zahlen ein Überschuss von 1,8 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Damit übertraf Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz zwar sein Mindestziel von 1,7 Milliarden und traf die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Allerdings schlug eine Erhöhung der Schadenrückstellungen zum Jahresende unerwartet teuer zu Buche.
Überraschend kräftige Aufstockung der Rückstellungen
Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Re deshalb nur knapp zwei Milliarden Euro. Branchenexperten hatten über 400 Millionen mehr erwartet. Doch der Vorstand stockte die Rückstellungen für Schäden überraschend kräftig auf. Im Schaden- und Unfallgeschäft blieb dem Konzern deshalb ein operativer Gewinn (Ebit) von nur 1,1 Milliarden Euro und damit eine halbe Milliarde weniger, als sich der Vorstand mindestens vorgenommen hatte. Die Personen-Rückversicherung übertraf mit rund 870 Millionen zwar ihr eigenes Mindestziel, konnte die Belastung aus der Schwestersparte jedoch nicht ausgleichen.
Grundsätzlich positive Entwicklung
Am Finanzmarkt sorgten die Nachrichten nur vorübergehend für Verunsicherung. Angesichts der zuletzt hohen Preise für Rückversicherungsschutz berichtete der Konzern von einer grundsätzlich positiven Entwicklung. So habe sich die zugrundeliegende Profitabilität des Schaden- und Unfallgeschäfts «erfreulich und im Rahmen der Erwartungen» entwickelt. (awp/hzi/bdw)