Die Helsana-Gruppe weist für 2022 einen Verlust von insgesamt 524 Millionen Franken aus. Helsana-CEO Roman Sonderegger spricht während der Präsentation des Jahresergebnisses in Zürich von einem aussergewöhnlichen Jahr. «Das Herz blutet, wenn man diese Zahlen sieht.»
Weiterhin solide Eigenkapitalbasis
Im versicherungstechnischen Ergebnis schlugen vor allem starke Nachholeffekte nach der Pandemie sowie Medikamente auf die Leistungskosten in der Grundversicherung durch. Bei den Kapitalanlagen spiegelt sich die negative Performance der Finanzmärkte.
Jahresergebnis: CHF -524 Mio. (2021: CHF +231 Mio.)
Bestandesentwicklung Individualkunden (KVG): per 1.1.2023 -84'000 (1.1.2022: +54'000)
Unternehmensgeschäft Cobined Ratio: 99,5% (2021: 105,7%)
Betriebsauwandsquote: 8,1% (2021: 9,3%)
Eigenkapital: CHF 2,7 Mrd. (2021: CHF 3,2 Mrd.)
Die Eigenkapitalbasis bleibt trotzdem solide und die Anforderungen an die Solvenz werden übertroffen. Zudem konnte die Betriebsaufwandquote substanziell gesenkt werden, was sich dämpfend auf die künftige Prämienentwicklung auswirkt.
Solvenz nach wie vor übertroffen
2022 gestaltete sich äusserst herausfordernd und war geprägt von Krieg, Energiekrise, hoher Inflation und Verlusten an den Finanzmärkten. Dies alles hat auch die Helsana-Gruppe zu spüren bekommen. Die Performance auf den Kapitalanlagen war im Berichtsjahr mit minus 10,8 Prozent negativ. Ungeachtet dessen bleibt die Eigenkapitalbasis äusserst solide; für das Berichtsjahr werden 2,7 Milliarden Franken Eigenkapital ausgewiesen und die gesetzlichen Anforderungen an die Solvenz nach wie vor übertroffen. Helsana bleibt dank dieser finanziellen Stärke auch in aussergewöhnlichen Jahren nachhaltig gesund.
Betriebsaufwand sinkt dank Kostendisziplin
Die Helsana-Gruppe verzeichnet 2022 Prämieneinnahmen in der Höhe von insgesamt 7,6 Milliarden Franken, die Combined Ratio liegt bei 100,7 Prozent. Dank Kostendisziplin konnte der Betriebsaufwand wie schon im Vorjahr erneut gesenkt werden und bezifferte sich für das Berichtsjahr auf 8,1 Prozent. Dies entspricht einer substanziellen Abnahme um 1,2 Prozentpunkte, was dämpfend auf die künftige Prämienentwicklung wirkt und somit Kundinnen und Kunden von Helsana zugutekommt.
Rentables Zusatzversicherungsgeschäft
Das Zusatzversicherungsgeschäft bei den Individualkunden blieb im Berichtsjahr weiter erfreulich rentabel, das Prämienvolumen nahm leicht zu. Und auch im Unternehmensgeschäft konnte die Rentabilität nach langjährigen Bemühungen wiederhergestellt und damit die Gewinnschwelle erreicht werden.
Starke Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie
Die Combined Ratio im KVG-Bereich hat sich um 2,9 Prozentpunkte auf 106,6 Prozent erhöht. Es hat sich gezeigt, dass nicht kostendeckende Prämien im KVG-Geschäft (Grundversicherung) unnötige Prämiensprünge nach sich ziehen. Die Kosten müssen gedeckt sein, daran führt kein Weg vorbei. Helsana fordert deshalb, diesen Grundsatz bei jeder Prämiengenehmigung zu beachten.
Bereits 2021 wurden die Schweizer Krankenversicherer angehalten, für 2022 Reserven abzubauen und die Prämien in der Grundversicherung moderat zu kalkulieren. Die Teuerung fiel jedoch im selben Jahr mit rund 3,5 Prozent höher aus als in den letzten Jahren. Grund dafür waren starke Nachholeffekte nach der Corona-Pandemie sowie laufend teurere Medikamente, was bei Helsana zu entsprechend höheren Leistungskosten in der Grundversicherung gegenüber den Vorjahren geführt hat. Diese Effekte konnten dank der dafür vorgesehenen Schwankungsreserven aufgefangen werden, sodass in der Grundversicherung ein versicherungstechnisches Ergebnis von minus 369 Millionen Franken resultierte. (pd/hzi/hoh)