Helvetia-Chef Philipp Gmür hat erneut Poollösungen von Staat und Versicherungsbranche zur Versicherung von Grossereignissen gefordert. «So wie wir das heute schon beim Elementarschadenpool haben», sagte er in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende». «Ich bin überzeugt, dass die Versicherungswirtschaft durchaus einen Teil des Risikos tragen kann – und dass sich dieses teils auch über den Kapitalmarkt verbriefen lässt, wie das heute schon mit den Katastrophenrisiken passiert.»
Altersvorsorge nicht an die Wand fahren
Man dürfe nicht warten, bis die nächste Pandemie anrolle, sagte Gmür weiter. Es dürfe nicht sein, dass Reformen hierzulande nur noch zustande kämen, wenn exogene Faktoren uns dazu zwingen würden. «Erst der Krieg in der Ukraine und die unmittelbar drohende Strommangellage bringen uns dazu, darüber nachzudenken, wie wir unsere Energieversorgung neu aufstellen sollten. Das ist doch kein intelligentes Vorgehen», sagte Gmür.
Das dürfe bei der Altersvorsorge nicht so laufen. «Wenn wir jetzt nichts tun, dann fahren wir unser Vorsorgesystem an die Wand. Dann gibt es einen Crash», sagte der Helvetia-Chef. «Wenn wir jetzt nichts tun, dann fahren wir unser Vorsorgesystem an die Wand. Dann gibt es einen Crash», sagte der Helvetia-Chef.
Es brauche jetzt dringend Reformen bei der AHV und der beruflichen Vorsorge. Man müsse nur die Fakten ansehen: «Wir werden älter, bei der AHV zahlen heute immer weniger für immer mehr ein, und bei der beruflichen Vorsorge reicht das angesparte Kapital schon lange nicht mehr aus, um die Renten zu bezahlen. Das ist Mathematik, die Gegner der AHV-Reform machen aber eine Glaubensfrage daraus», sagte Gmür.
Blackout-Versicherung abgeschafft
Die Blackout-Versicherung für Firmenkunden habe die Helvetia gestrichen. «Wir haben schon vor der Diskussion rund um die Energiekrise entschieden, diese Versicherung nicht mehr anzubieten. Das Produkt hat nicht rentiert, die Prämien waren zu tief im Verhältnis zum Schaden. Und jetzt ginge es ohnehin nicht mehr», sagte Gmür. (sda/hzi/sec)