Die Helvetia-Gruppe hat in der ersten Jahreshälfte 2022 unter dem Strich weniger verdient als vor einem Jahr. Belastet haben in erster Linie Einbussen im Anlagegeschäft, während sich die Gruppe vor allem in der Sachversicherung operativ verbessert hat. So sank der Reingewinn der Helvetia im ersten Halbjahr um 16 Prozent auf 219,5 Millionen Franken, wie der Versicherer am Donnerstag mitteilte. Dabei hat die schwache Entwicklung an den Finanzmärkten auf den Gewinn gedrückt. Analysten hatten im Vorfeld der Zahlenpublikation mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.
Verbesserte Combined Ratio
Gut lief es im operativen Geschäft: In der Sachversicherung verbesserte die Helvetia den Schaden-Kosten-Satz im Vergleich zur Vorjahresperiode um 0,9 Prozentpunkte auf 93,6 Prozent. Liegt die Combined Ratio unter 100 Prozent, dann schreiben die Versicherer in diesem Geschäft Gewinne.
Im Lebengeschäft ging das Ergebnis aufgrund tieferer Anlagegewinne auf 106 Millionen nach 122 Millionen Franken im Vorjahr zuvor zurück. Das Geschäftsvolumen der Helvetia-Gruppe nahm in der Berichtsperiode um 2,0 Prozent auf 6,80 Milliarden Franken leicht ab. Währungsbereinigt wäre das Volumen um gut 1 Prozent gestiegen. Zuletzt hatte der Zukauf der spanischen Caser-Gruppe die Einnahmen anschwellen lassen.
Eigenkapital hat abgenommen
Das Eigenkapital nahm aufgrund der Verwerfungen an den Aktienmärkten und Neubewertung von Anlagen um knapp 30 Prozent auf 4,47 Milliarden Franken ab. Gemessen an der Solvenzquote (SST) von geschätzt über 280 Prozent bleibe die Gruppe aber nach wie vor stark kapitalisiert, heisst es.
Die Helvetia sei erfolgreich unterwegs, um ihre Ziele zu erreichen, wird Konzernchef Philipp Gmür in der Mitteilung zitiert. Im Rahmen der Strategie "20.25" will die Gruppe etwa den Schaden-Kosten-Satz im Bereich von 92 bis 94 Prozent halten. Darüber hinaus soll die Dividende laufend erhöht oder zumindest stabil gehalten werden.