An den Investitionsmärkte herrscht ein Mangel an hochwertigen Objekten, da die meisten Investoren nach eben dieser hohen Qualität suchen. Immobilienanlagen werden angesichts struktureller Veränderungen, ESG-Anforderungen und möglicher Vorschriften höhere Anforderungen an Investitionen und Verwaltung aufweisen. Über dieser und andere Trens berichtet der aktuelle «Real Estate House View» des Economic Research Teams von Swiss Life Asset Managers. Die Publikation informiert zwei Mal jährlich über aktuelle Marktverhältnisse, Trends und Herausforderungen in den Immobilienmärkten Schweiz und Europa.
«Die Nachfrage nach Immobilienanlagen in Europa ist nach wie vor ungebrochen, wodurch sich die Preisentwicklung zunehmend von der Entwicklung der Fundamentaldaten entfernt», erläutert Francesca Boucard, Head Real Estate Research & Strategy, Swiss Life Asset Managers. Die wachsende Kluft zwischen Mietwachstum und Objektpreisentwicklung sei auf eine begrenzte Objektverfügbarkeit zurückzuführen, welche die Anlegerkriterien erfüllten. Sie kommt daher zu dem Schluss: «Die Investoren müssen daher die Gründe für die Veränderungen der Kapitalwerte ihrer Immobilien genau beobachten.»
Mit Blick auf die Immobilienmärkte in der Schweiz stützt das Zinsumfeld Immobilienanlagen im Jahr 2022, so die Prognose der Real Estate-Eperten. Auch in diesem Jahr dürften sich die realen Zinsen kaum aus dem Negativterritorium bewegen.
Höher Ansprüche an Büroimmobilien
Die vermehrte Nutzung des Homeoffice seit Ausbruch der Pandemie hat Konsequenzen für Büroimmobilien. «Wer zukünftig ins Büro geht, wird höhere Ansprüche haben», ist das Research Team von Swiss Life Asset Managers überzeugt. Arbeitgeber verlangten von Vermietern für ihre Mitarbeitenden bei Fläche und Ausstattung flexible und moderne Lösungen.
Im Mietwohnungsbau erreichen strengere Regulierungen die Deutschschweiz: Eine angenommene Initiative führt im Kanton Basel-Stadt zu verschärften Bewilligungskriterien.
Auch wenn aktuelle Umzugsdaten und Statistiken zur Binnenwanderung den Schluss zulassen, dass die Umzugsdynamik aus den Städten heraus leicht zugelegt hat, ist gemässt dem Report keinesfalls mit Geisterstädten zu rechnen. Dass die Städte auch für Investoren weiterhin attraktiv bleiben, lasse sich an den sinkenden Renditen der Grosszentren ablesen. Dieser Trend werde sich 2022 fortsetzen. (pm/hzi/mig)