Das Metaverse ist eine Vision der Tech-Industrie und derzeit in aller Munde. Allerdings beschreibt der Begriff keine spezifische Technologie, sondern die Art und Weise, wie wir künftig mithilfe neuer Technologien interagieren können. Dabei handelt es sich um Technologien der Virtual Reality (VR), die durch persistente virtuelle Welten charakterisiert werden, und Technologien der Augmented Reality (AR), wo digitale und physische Welten miteinander verschmelzen.
Metaverse übersetzt sich aber auch in die Digital Economy, eine rein digitale Welt, in der Anwender (Avatare) Inhalte und Güter kreieren, kaufen und verkaufen können. In etwas stärker idealistischen Konzepten können diese Inhalte und digitalen Güter dann auch zwischen den verschiedensten Metaverse-Welten bewegt werden. Dafür werden Blockchain- und NFT-Technologien eingesetzt.
So oder so: Das Metaverse wird es uns erlauben, als futuristische digitale Avatare zu existieren und uns mit ihnen freier zu bewegen als im echten – physischen – Leben, mit anderen Menschen zu interagieren, einzukaufen, zu investieren, Spiele zu spielen und vieles mehr.
Metaverse: Marktpotenzial bis zu 8 Mrd US-Dollar
Die bereits wohl bekanntesten Metaverse-Welten sind Spiele wie «Fortnite» oder «World of Warcraft» und das erste, gegründet im Jahr 2002, bisher wenig erfolgreiche Metaverse ist «Second Life». Facebooks Markenänderung auf «Meta» und dessen Milliardeninvestitionen in das Metaverse-Ökosystem (VR- und AR-Technologien) oder Microsofts kürzlich getätigte Akquisition von Activision Blizzard für 70 Milliarden Dollar sind valide Indikatoren dafür, dass das Metaverse nicht nur ein «Buzzword der Woche» bleiben wird. Die US-Investmentnank Morgan Stanley prognostiziert für Metaversen einen Markt mit einem Volumen von 8 Billionen Dollar und bezeichnet das Ganze als die nächste Generation von Social-Media-, Streaming- und Gaming-Plattformen.
Die wohl grösste Herausforderung ergibt sich aus den unglaublichen Datenmengen, die es Echtzeit zu verarbeiten gilt, um Dienstleistungen und Lösungen in das Metaverse zu integrieren. Artificial Intelligence und Data Analytics werden hier vor völlig neue Skalierungsherausforderungen gestellt.
Chancen und Herausforderungen für Versicherer
Für Versicherungsgesellschaften öffnen sich durch das Metaverse völlig neue Potenziale und Möglichkeiten, mit Kunden zu interagieren, aber auch Herausforderungen, die in der physischen Welt nicht existieren:
Kundenberatung:
In der «Virtual Reality» können auch Online-Beratung und virtuelle Assistenz in interaktiven 3D-Umgebungen durchgeführt werden, die den Beteiligten eine nahezu physische Interaktion suggerieren.
Prävention:
Auch können virtuelle Situationen im Metaverse dazu genutzt werden, um präventiv auf Risiken im echten Leben aufmerksam zu machen und dadurch in spielerischer Weise auf Deckungslücken und Absicherungsnotwendigkeiten hinzuweisen. Durch diese völlig neu erlebbare und emotionalisierte Visualisierung können versicherungsrelevante Themen neuartig transportiert werden.
Cybersecurity:
Produktseitig werden Versicherer mit völlig neuen Risiken konfrontiert: Digitale Assets und Währungen mit echtem Wert gilt es abzusichern bzw. gegen Diebstahl und Cyberattacken abzusichern. Cyber-Risk wird dadurch von einem Firmenkunden- zu einem Endkundenthema.
Absicherung digitaler Assets:
Noch weiter in die Zukunft gedacht, möchten Metaverse-Nutzer vielleicht eines Tages auch ihre virtuellen Assets gegen potenzielle virtuelle «Beschädigungen» versichern.