Als das US-Insurtech Lemonade im Sommer 2020 an die Börse ging, verdoppelte sich der Aktienpreis gleich am Vormittag des ersten Handelstages. Ähnlich gut hatten weitere innovative Digitalversicherungen wie Root und Hippo in der ersten Börsenphase abgeschnitten. Diese kleine, feine Gruppe von Fintech-Versicherungen zählte zu den Stars an den Märkten. Ihre Bewertungen lagen beim hundertfachen der Umsätze. Bei grossen gelisteten Versicherungen liegt die Bewertung auf der Höhe der Umsätze, bestenfalls beim Zweifachen.  
Zwei Jahre später ist vieles anders: Bei Lemonade hat sich der Kurs halbiert. Root, eine Autoversicherung, die ihre Risikokalkulation auf der Basis von individuellen Fahrdaten macht, verzeichnet ein Minus von 80 Prozent seit Jahresbeginn. Und bei der kalifornischen Schadenversicherung Hippo steht das Minus bei 65 Prozent. 

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Konservative Strategien

Laut Analysten sind die Insurtechs in diesem Jahr ins Fahrwasser des Ausverkaufs bei den grossen Tech-Unternehmen geraten: Auch bei den ganz grossen wie Facebook, Google oder Amazon liegen die Aktienpreise zwischen 25 und 45 Prozent tiefer. Die gelisteten Insurtechs haben indes mit Softbank und Tiger Global sehr illustre Grossinvestoren, die jetzt kaum eine Wirkung als beruhigende Anker entfaltet haben. 
Der Rückgang der Bewertung durchzieht inzwischen viele Technologie-Bereiche. Auch nicht gelistete Insurtechs wie Wefox und grössere Projekte werden neu kalkuliert. Höhere Inflation und höhere Zinsen führen zu einer tieferen Bewertung der heutigen Gewinne - wenn solche überhaupt erzielt werden. Und die Zeiträume, in denen sich Investitionen rechnen müssen, werden verlängert. 
Erschwerend kommt bei Lemonade, Root und Hippo hinzu, dass Analysten und Investoren zunehmend auf die Qualität der hier verwendeten Künstlichen Intelligenz schauen. Diese Jungfirmen hatten gegenüber Investoren immer wieder auf die Vorzüge ihres datenbasierten Underwritings hingewiesen. Jetzt zeigt sich laut den Daten des Analyseunternehmens Capital IQ, dass auch die Schäden überproportional ansteigen. Offenbar haben die Startup-Versicherungen viele schlechte Risiken angezogen. 

Schweizer Versicherer bleiben gelassen

Die grossen Versicherungsgesellschaften, die in den Schweiz zu den grössten Tech-Investoren zählen, geben sich bisher gelassen. «Wir haben ...». Sie möchten weiterlesen? Das freut uns sehr! Bitte beachten Sie die nachfolgende Infobox:

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