Rom weitet die seit 2012 bestehenden Regelungen zum Schutz vor ausländischen Unternehmen (Golden Power) auch auf den Versicherungs- und Bankensektor aus. Im Rahmen des jüngst verabschiedeten Liquiditätsgesetzes, welches 400 Milliarden Euro für Italiens Wirtschaft gesprochen hat, sind auch Schutzmassnahmen gegen ausländische Übernahmen vorgesehen. Grund für die Massnahme ist das wachsende Interesse von ausländischen Investoren für die börsenkotierten Unternehmen, deren Aktien in den letzten Wochen unter kräftigen Kursverlusten gelitten haben und nun zu Ausverkaufspreisen gehandelt werden. Unter anderem gilt der Versicherungsriese Generali als ein Übernahmekandidat par excellence.
Die Regierung hat künftig bei Akquisitionen von über 10 Prozent ein Vetorecht inne. Bisher galt die Golden Power nur für den Rüstungs-, Energie-, Transport- und Kommunikationssektor. Abgesehen von Versicherungsgesellschaften und Banken (neben Generali werden auch Mediobanca und Unicredit als Übernahmekandidaten genannt) gelangen nun auch Lebensmittelgruppen sowie kleine und mittelständische Unternehmen unter Regierungsschutz. Und die Golden Power trifft neuerdings auch für Übernahmeinteressenten aus dem EU-Raum zu.