Die Luzerner Gebäudeversicherung hat im vergangenen Jahr Schäden in der Höhe von 427 Millionen Franken registriert. Der Hagelzug im Sommer richtete Verwüstungen in Rekordhöhe an. Der Jahresverlust der Versicherung hält sich mit 16,8 Millionen Franken aber in Grenzen.

Luzern: Viele Unwetter- und Feuerschäden

Die Gebäudeversicherung spricht vom schlechtesten Elementarschadenjahr der Unternehmensgeschichte. Unwetter und Überschwemmungen sorgten für 19'500 Elementarschadenfälle, im Vorjahr waren es bloss 6746 Fälle. Die Schadensumme beträgt 400 Millionen Franken, nach 24,6 Millionen Franken im Vorjahr. Dazu seien überdurchschnittlichen Feuerschäden von 27 Millionen Franken gekommen, nach 13,5 Millionen Franken im Vorjahr. Unter dem Strich resultiert ein Verlust von 16,8 Millionen Franken nach einem Plus von 22 Millionen Franken 2020.

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Dass der Fehlbetrag nicht höher ausgefallen ist, verdankt die Versicherung laut der Mitteilung den sehr guten Kapitalerträgen, den Schadenrückstellungen, der Rückversicherung und dem Risikoausgleich mit den anderen kantonalen Gebäudeversicherungen.

Alle 19'500 Schadenfälle seien durch die Gebäudeversicherung beurteilt worden, sie habe bislang 180 Millionen Franken ausbezahlt. Bis alle Schäden repariert seien, werde es aber noch Monate dauern, weil die Fälle teilweise sehr komplex und die Handwerksbetriebe ausgelastet seien. Zusätzlich würden verschiedene Geschädigten die Gelegenheit nutzen, um beispielsweise das defekte Dach mit einer Photovoltaikanlage auszurüsten oder den Dachstock auszubauen.

Zürich: Mehr als dreimal so viele Schäden

Die GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich blickt trotz einer hohen Elementarschadenssumme auf ein gutes Jahr 2021 zurück. Nach einem vergleichsweise moderaten Jahr 2020 und einem ruhigen ersten Quartal 2021 sind die Elementarschadenszahlen im Juni und Juli 2021 rapide angestiegen und haben sogar das «Lothar-Schadensjahr» 1999 markant übertroffen. Vor allem Hagel, aber auch Starkregen und Sturmwind sind mitverantwortlich für die höchste je erreichte Schadenssumme in der Geschichte der GVZ.

Mit insgesamt 22'191 gemeldeten Schäden bearbeitete die GVZ mehr als das Dreifache an Schadensfällen als im Vorjahr. Die Gesamtschadenssumme beträgt 191,3 Mio. Franken (Vorjahr: 57,3 Mio. Franken). Davon entfallen 57,3 Mio. Franken auf Feuerschäden (Vorjahr: 40,3 Mio. Franken) und 134,0 Mio. Franken auf Elementarschäden (Vorjahr: 17,0 Mio. Franken).

Solides Gesamtergebnis

Die Bruttoprämien 2021 sind gegenüber dem Vorjahr um 1,42 % auf 131,2 Mio. Franken gestiegen. Zugleich haben sich die Brandschutzabgaben auf 36,7 Mio. Franken (Vorjahr: 36,2 Mio. Franken) erhöht. Die Steigerung hängt mit der anhaltenden Bautätigkeit im Kanton Zürich und somit der Zunahme des Versicherungskapitals zusammen. Die in der Versicherungsprämie eingeschlossene Brandschutzabgabe dient der Finanzierung vorbeugender und abwehrender Brandschutzmassnahmen sowie der finanziellen Unterstützung der Feuerwehren im Kanton Zürich.

Insgesamt hat die GVZ ein konsolidiertes Jahresergebnis von 41,4 Mio. Franken (Vorjahr: 86,0 Mio. Franken) erzielt. Steil steigende Aktienkurse, angetrieben durch die expansive Geldpolitik der Notenbanken und die expansive Fiskalpolitik der Regierungen, waren für die Aktienmärkte im Jahr 2021 prägend und haben das breit diversifizierte GVZ-Portfolio beflügelt.

Der Gewinn der GVZ wird dem Reservefonds gutgeschrieben. Dank diesem verfügt sie über ausreichende Mittel, um den Finanzierungsbedarf, der sich aus Schadensereignissen ergibt, jederzeit zu decken. (awp/pm/hzi/sec)