Die Käufer von Rückversicherungen rechnen nicht nur mit einer Fortsetzung der schwierigen Marktbedingungen im Jahr 2023, sondern auch mit weiteren «schnellen» Preissteigerungen, berichtet Moody's Investors Service. «Die Preise für Schaden- und Unfallversicherungen werden aufgrund des Klimawandels, der Inflationstendenzen und der starken Nachfrage weiter steigen», so die Ratingagentur.
Nachfrage ist angeheizt
Moody's erklärte, dass die starke Nachfrage nach Rückversicherung, die durch jahrelange Verluste und eine erhöhte Risikowahrnehmung nach der Pandemie angeheizt wurde, derzeit den Bedarf an Erst- und Rückversicherungsschutz in der Schaden- und Unfallversicherung (P&C) antreibt.
Gleichzeitig haben die erlittenen Schäden und die Besorgnis über den Klimawandel "eine branchenweite Neubewertung des Katastrophenrisikos ausgelöst", was zu dem weithin berichteten Kapazitätsrückzug einiger Akteure geführt hat. «Wir gehen davon aus, dass anhaltende Preiserhöhungen und höhere Anlagerenditen aufgrund steigender Zinssätze die Erträge verbessern werden», erklärte Helena Kingsley-Tomkins, Vizepräsidentin bei Moody's.
Erträge haben sich fortlaufend verschlechtert
Die Erträge des Rückversicherungssektors hätten sich seit über zehn Jahren verschlechtert, während die letzten fünf Jahre aufgrund von COVID-19 und Katastrophenschäden schwache und unbeständige Erträge aufwiesen, so die Ratingagentur. Die von Moody's befragten Rückversicherungskäufer erwarten daher bei der Erneuerung im Jahr 2023 höhere Preise. 40 % der befragten Rückversicherungskäufer erwarten Preiserhöhungen von mehr als 7,5 % in den Sachsparten.
Dies ist die dritte Umfrage in Folge, bei der die Befragten keinen allgemeinen Preisrückgang in der Sachrückversicherung erwarten. Natürlich ist das Spektrum der Bedrohungen für Rückversicherungsunternehmen derzeit breit gefächert, wobei der Inflation eine Schlüsselrolle zukommt.