Die Konjunkturforscher der ETH Zürich (KOF) beurteilen die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt weiterhin als gut, auch wenn der KOF-Beschäftigungsindikator - ausgehend von einem hohen Niveau - leicht gesunken ist.
Viele Schweizer Firmen sind trotz Konjunkturrisiken nach wie vor dazu bereit, weitere Stellen zu schaffen. Trotz Konjunkturrisiken in den kommenden Monaten mit einem überdurchschnittlichen Beschäftigungswachstum auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zu rechnen, prognostizieren die Wissenschaftler für das zweite Quartal 2023. Die Auswertungen basieren auf den Antworten von etwa 4500 Unternehmen.
Hoher Bedarf an gut ausgebildeten Fachleuten
In der Versicherungswirtschaft ist der Bedarf an gut ausgebildeten Spezialisten hoch. Daher trifft der Mangel an Fachkräften und sein aktueller Höchststand in der Schweiz trifft laut Fachkräftemangel-Index 2022 die Branche besonders stark.
Ob Sachbearbeiterin bei der Krankenkasse, Spezialistin für IT oder Cyber Sicherheits-Architektur beim Versicherer: Die Jobsituation in der Versicherungswirtschaft ist stabil und gut. Nur die hohe Fluktuation der Mitarbeitenden macht den Arbeitgebern zu schaffen.
Viele Lücken gibt es im MINT-Bereich. Es fehlt vor allem Nachwuchs bei IT-Spezialisten, Aktuare, Data Scientists oder Risk Engineers. Aber auch Profile im direkten Kundenkontakt wie Underwriter und Sales sind im ausgetrockneten Arbeitsmarkt zunehmend schwer zu finden.
Verstärkt wird dieser Effekt zudem durch ein regionales Ungleichgewicht, wobei das Defizit innerhalb der deutschen Sprachregion der Schweiz als Sitz der meisten grossen Versicherer besonders schwer wiegt.