Der Krankenversicherer Concordia hat 2022 bei der obligatorischen Krankenpflegeversicherung erneut rote Zahlen geschrieben. Das Ergebnis fiel mit einem Minus von 1,8 Millionen allerdings nur noch leicht negativ aus. Im Vorjahr hatte mit einem Verlust von 88,5 Millionen Franken noch ein viel grösseres Loch in der Kasse geklafft.

Die Concordia Schweizerische Kranken- und Unfallversicherung habe diese Verbesserung unter anderem dank eines unterdurchschnittlichen Anstiegs der Leistungskosten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung erreicht, heisst es in dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht.

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Die zweite Sparte der Gruppe, die Concordia Versicherungen AG, schrieb hingegen einen Gewinn von knapp 7 Millionen Franken, wie es weiter heisst. Summiert über beide Unternehmen habe das Eigenkapital entsprechend um 5 Millionen zugenommen. Dieses liege nun bei 1,4 Milliarden Franken, entsprechend einer Eigenkapitalquote von 48 Prozent.

Weniger Kunden und Prämien

Die Prämien gingen laut der Mitteilung wegen eines leicht negativen Kundenwachstums um 30 Millionen Franken auf 2,8 Milliarden zurück, was einem Rückgang um 1,0 Prozent entspricht. Der Schadenaufwand sank mit 0,3 Prozent etwas weniger stark und betrug 2,7 Milliarden.

Grösser waren die Verluste jedoch bei den Kapitalanlagen, sowohl bei der obligatorischen wie auch bei der Zusatzversicherung. Beide Geschäftsbereiche verzeichneten «trotz einer defensiven Strategie» ein Minus von knapp 10 Prozent auf den Kapitalanlagen, wie es heisst.

Allerdings habe man dank der «hervorragenden Rückstellungssituation» Rückstellungen im Wert von total 171 Millionen Franken auflösen und damit die Verluste teilweise abfedern können. Somit wurden «die Kapitalanlageverluste das Gesamtergebnis in beiden Gesellschaften nicht übermässig negativ beeinflussten», wie es weiter heisst.

Obligatorische Krankenversicherung: Combined Ratio sinkt

Bei der obligatorischen Krankenversicherung nach KVG hielten die Prämienerträge, die um 0,2 Prozent pro versicherte Person sanken, mit den gestiegenen Leistungsausgaben von Plus 2,4 Prozent pro versicherte Person nicht mit. Die Combined Ratio sank in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) Schweiz auf 99 Prozent von 104 Prozent im Vorjahr.

Bei der Versicherung nach VVG (Versicherungsvertragsgesetz) nahmen die Prämieneinnahmen um 0,5 Prozent auf 554 Millionen zu. Die Zahlungen für Versicherungsfälle nahmen hingegen um 0,7 Prozent ab. Die Combined Ratio im VVG-Bereich betrug 91,8 Prozent nach 95,1 Prozent im Vorjahr, wie es heisst.

 

Per 1. Januar 2023 belief sich der Bestand der Kunden bei der Concordia laut der Mitteilung auf rund 628'000 Grundversicherte und 700'000 Versicherte insgesamt.

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(awp/gku)