Vor einem Krankenkassenwechsel wollen Versicherte eher bei anderen Budgetposten sparen. Das geht aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens Accenture hervor, die nach der Ankündigung des starken Prämienanstiegs durchgeführt wurde.
Neben denjenigen Befragten, die über einen Wechsel nachdenken, wollen zwölf Prozent die Kosten bei ihrer derzeitigen Kasse optimieren. Sie gehören zur grossen Mehrheit - rund 66 Prozent -, die keinen Wechsel der Versicherung planen.
Die Befragung zeigte ferner, dass die Menschen in der Schweiz den Sparhebel nicht in erster Linie bei den Gesundheitskosten ansetzen wollen. Weniger ausgeben wollen sie hingegen für Bekleidung, Schuhe, Restaurants und Hotels.
«Vermutlich dürften die Eindrücke der Covid-19 Pandemie hier einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die geäusserten Konsumentenpräferenzen haben», wird Accenture-Versicherungsfachmann Marcel Thom im Communiqué zitiert. Man könne aber auch davon ausgehen, dass die absolute Schmerzgrenze bei den Prämien noch nicht erreicht sei.
Eingriffe werden nachgeholt
Ende September hatte Gesundheitsminister Alain Berset bekanntgegeben, dass die Krankenkassenprämien im Jahr 2023 durchschnittlich um 6,6 Prozent steigen werden. Nach vier Jahren relativ grosser Stabilität bedeutet dies einen starken Anstieg. Zurückgeführt wird er unter anderem auf die Covid-Pandemie und die Nachholeffekte durch verschobene Eingriffe.
Die repräsentative Befragung zum Kassenwechsel hat das Institut Link im Auftrag von Accenture durchgeführt. Zwischen dem 3. und dem 7. Oktober wurden in der ganzen Schweiz 1064 Personen befragt. (sda/hzi/mig)