Das Coronavirus hat die Welt fest im Griff. Obwohl die Zahl der Fälle allmählich zurückgeht, werden noch immer tagtäglich tausende von Menschen neu angesteckt. Die medizinische Betreuung der infizierten Patienten stellt das Schweizer Gesundheitssystem auf eine harte Probe. Die Kosten, die durch das Virus für Spitäler, Ärzte und Patienten anfallen, steigen. Aber die tatsächlichen finanziellen Auswirkungen von Covid-19 auf die Gesundheitskosten werden sich erst in ein paar Monaten zeigen. Ein Grossteil der finanziellen Last wird von den Krankenversicherern getragen. «Für ausserordentliche Situationen verfügen die Krankenversicherer über Reserven, mit denen sie unerwartete Mehrkosten decken können», erklärt Matthias Müller, Leiter Abteilung Politik und Kommunikation bei Santésuisse, dem Branchenverband der schweizerischen Krankenversicherer. Die jetzige Situation unterstreiche die Bedeutung ausreichender Reserven der Krankenversicherer, um im Krisenfall handlungsfähig zu bleiben. «Im weiteren Verlauf der Pandemiebewältigung wird sich zeigen, ob der über der regulatorischen Mindesthöhe liegende Teil der Reserven für die Deckung der ausserordentlichen Kosten ausreicht.»
Keine Prämienerhöhungen bei Helsana, Concordia und Assura
Ob die Pandemie Zusatzkosten generieren wird und ob sich diese auf die Prämien 2021 auswirken, darüber gehen die Meinungen der Krankenversicherer auseinander, wie eine kleine Umfrage zeigt. Bei Helsana schliesst man einen ausserordentlichen Prämienanstieg auf 2021 aus: «Obschon wir höhere Kosten für die Corona-Behandlungen verzeichnen, dürften diese Kosten durch seltener stattfindende, nicht dringliche Eingriffe kompensiert werden», erklärt Helsana-Sprecherin Dragana Glavic. Die wahrscheinlichste Annahme sei, dass sich die Prämien unter Ausblendung des laufenden Jahres normal weiterentwickeln werden. Glavic: «Die Furcht vor einem Prämienanstieg als unmittelbare Folge der Pandemie scheint uns derzeit deshalb unbegründet.»