Insgesamt sieben führende Schweizer Versicherer - Allianz Suisse, Baloise Schweiz, CSS, Helvetia Schweiz, Mobiliar, Swiss Life und Zurich Schweiz - nahmen an der Umfrage von HZ Insurance zum Ausblick 2024 teil. Dabei wurde deutlich: Die Grundstimmung in der Assekuranz ist insgesamt positiv - trotz der zahlreichen Herausforderungen wie geopolitische Spannungen, Schadeninflation, Klimawandel, Gesundheitskosten oder der unsicheren konjunkturellen Entwicklung sehen sie sich gut gewappnet. Den Umgang mit Risiken sind sie sich gewohnt und haben ihre Geschäftsmodelle dementsprechend langfristig ausgerichtet.
Extreme Unwetter werden eher die Regel
Daran konnten im vergangenen Jahr auch die intensiven Unwetterereignisse wie der Sturm in La Chaux-de-Fonds oder die schweren Hagelzüge in Locarno nichts ändern. Dafür, so lautete der einhellige Tenor, sind Versicherungen schliesslich da und können in solchen «Moments of Truth» ihre Leistungsfähigkeit gegenüber den Kundinnen und Kunden unter Beweis stellen. Solche Wetterextreme - auch da sind sich die Versicherer einig - werden in Zukunft angesichts des Klimawandels weiter zunehmen und eher die Regel als die Ausnahme. Die Schadenabteilungen werden also auch künftig alle Hände voll zu tun haben.
Kundenbedürfnisse stehen im Vordergrund
Was die befragten Versicherer ebenfalls eint: Die Kundenbedürfnisse rücken noch stärker in den Vordergrund. Hier wollen sie sich in einem ohnehin schon gesättigten Markt von ihren Mitbewerbern abheben und dadurch Marktanteile gewinnen. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, denn mit der weiter fortschreitenden Digitalisierung sind die Kunden zunehmend hybrid unterwegs. So werden keine Kosten und Mühen gescheut, um die Kundenerlebnisse weiter zu steigern und neue digitale Produkt- und Serviceangebote zu schaffen. Stichwort: Kunden-Convenience. Gleichzeitig wird im Privatkunden- und Unternehmensgeschäft aber auch nach wie vor grosser Wert auf persönliche Beratung gelegt und viel investiert. Versicherungen sind trotz des technologischen Fortschritts offensichtlich noch immer vor allem ein «People Business» und die Agenturen der wichtigste Vertriebskanal. Was die Nutzung der Künstlichen Intelligenz anbelangt: Hier unternehmen die meisten Versicherungen erste Gehversuche auch auf Produktseite, das klassische Versicherungsgeschäft steht aber noch immer ganz klar im Vordergrund.
Konzentration auf das Kerngeschäft
Das zeigt sich auch in der strategischen Ausrichtung: Die Konzentration auf das Kerngeschäft steht bei den meisten der befragten Versicherer ganz oben auf der Agenda. Denn dort können die Gesellschaften ihre Stärken in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld besonders ausspielen - Sicherheit ist bekanntlich Trumpf. Dementsprechend rückt die Fokussierung auf die so genannten Öko-Systeme bei manchen Gesellschaften etwas in den Hintergrund - diese werden auf mehr Effektivität und Effizienz getrimmt und sollen vor allem das Kerngeschäft unterstützen. Denn eines steht am Ende bei allen Gesellschaften auf der Wunschliste: profitables Wachstum. Wer am Schluss beim Rennen um die Gunst der Kundinnen und Kunden die Nase vorn hat, das entscheidet letztendlich der Markt.