Allianz SE befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen über die Übertragung eines Blocks von Schweizer Lebensversicherungen an Resolution Life. Das erfuhr die Wirtschaftsagentur «Bloomberg» aus informierten Kreisen. Der Schritt könnte regulatorisches Kapital freisetzen, während sich der Versicherer auf Rückstellungen für implodierte Hedgefonds vorbereitet.

Resolution und Allianz haben mit Beratern an einer entsprechenden Transaktion gearbeitet, welche den Kreisen zufolge noch in dieser Woche verkündet werden könnte, vorbehaltlich behördlicher Genehmigung. Die Transaktion würde etwa 6 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Euro) an Verbindlichkeiten betreffen, die an Resolution abgetreten würden, hiess es.

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Die Allianz würde demnach rechtlich für die Policen verantwortlich bleiben, während Resolution Life – die sich auf den Erwerb und die Verwaltung von Beständen von Lebensversicherungspolicen spezialisiert hat – die Bücher künftig verwalten würde. Die Verhandlungen laufen, und die Gespräche könnten immer noch scheitern, hiess es weiter.

Sprecher von Allianz und Resolution lehnten eine Stellungnahme ab.

Untersuchung gegen Allianz-Hedgefonds

Erst vergangene Woche hatte «Bloomberg» berichtet, dass die Allianz auch einen grossen Block von US-Lebensversicherungspolicen abgeben will. Dadurch würden Milliarden an Kapital freigesetzt. Allerdings entgehen der Allianz auf der anderen Seite durch diese Transaktionen künftige Prämien und Investmenterträge.

Die Allianz hatte Anfang August gewarnt, dass künftige Gewinne beeinträchtigt werden könnten, nachdem das US-Justizministerium eine Untersuchung gegen eine Gruppe ihrer Hedgefonds eingeleitet hatte, die in den durch die Pandemie verursachten Marktturbulenzen implodiert waren. 

Die Hegdefonds wurden von Allianz Global Investors verkauft und stehen auch im Zentrum mehrerer Gerichtsverfahren sowie einer Untersuchung der amerikanischen Securities and Exchange Commission. Bislang hat die Allianz hierfür noch keine Rückstellungen gebildet. Dies will sie erst dann tun, wenn sie mehr Klarheit über die potenziellen Belastungen hat.

(bloomberg/hzi/gku)