Seit der Gründung von La Financière de l’Échiquier (LFDE) im Jahr 1991 legt die französische Asset-Management Gesellschaft ein besonderes Augenmerk auf die Führung bei Unternehmen, in die LFDE investiert.
97 Prozent nach strengen ESG-Richtlinien investiert
LFDE ist hierzulande noch wenig bekannt. Die Anlagespezialisten gehören zu Vorreitern in puncto Investments in nachhaltiges und soziales Unternehmertum. Bereits 2007 hat LFDE die ESG-Analyse formalisiert. LFDE setzt seither Massstäbe im Bereich nachhaltiges Finanzieren: 97 Prozent aller Anlagen sind nach Artikel 8 und Artikel 9 der EU-Taxonomie, strenge ESG-Auflagen, registriert.
Reden mit den Firmenchefs
Die Strategie dahinter: «Wir haben eine eigene Methode entwickelt und diese im Lauf der Zeit kontinuierlich verfeinert, ausgehend von einem unveränderlichen Prinzip: Treffen mit den Unternehmenschefs sind für eine fundierte Beurteilung der ESG-Qualität eines Unternehmens unabdingbar», schreibt LFDE. «Unsere Methode soll um quantitative Instrumente erweitert werden und von einer ausgeweiteten Abdeckung der Emittenten profitieren.»
Das LFDE-Anlagespektrum besteht aus Investmentfonds, die an den Hauptmärkten für Aktien, Unternehmens- und Wandelanleihen investiert sind.
27 Milliarden Euro Assets under Management
Momentan werden 27 Milliarden Euro an Vermögen von 54 Anlagespezialisten gemanagt. 90 Prozent davon sind in Aktien und rund 7 Prozent in Unternehmens-Assets und Multi-Assets angelegt, wie das Investmenthaus schreibt.
58 Prozent der Kundinnen und Kunden sind Vertriebspartner der aufgegleisten Fonds, 38 Prozent sind institutionelle Investoren und lediglich 4 Prozent sind Privatleute.
Impact Investing
Im Bereich Impact Investing setzt sich die Asset-Management Gesellschaft auf eine dreistufige Impact-Doktrin: Intentionalität, Zusätzlichkeit und Messbarkeit.
Das Bemühen von LFDE, mehr Transparenz gegenüber den Anlegerinnen und Anlegern – meist Institutionelle und selbst Anlageprofis – zu schaffen, belegt LFDE nach eigenen Aussagen durch eine jährliche Veröffentlichung von Impact-Berichten.
Fonds mit Small und Mid Caps
Momentan sieht LFDE besonders bei Nebenwerten, Small und Mid Caps, in Europa Aufholbedarf: Die Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) führe zur Verbesserung des makroökonomischen Umfelds in Europa.
Die seit 2022 stark belasteten Wachstumswerte könnten dadurch wieder zu alter Kraft zurückfinden. Sie waren von 2021 bis 2023 um rund 25 Prozent gesunken, wie LFDE-Expertin Stéphanie Bobtcheff, Fund Manager of Echiquier Agenor SRI Mid Cap Europe, kürzlich meinte.
In der Schweiz werden unter Nebenwerten jene Aktien verstanden, die zum Swiss-Small-and-Medium-Companies-Segment gehören und nicht im Swiss-Market-Index-Segment gelistet sind. Der Index SPI Extra bildet rund 180 Schweizer Nebenwerte ab. Cap ist eine englische Abkürzung für Capitalization, also Kapitalisierung.
Gemäss PE Magazin wird dieser Begriff oft als als Beschreibung eines Marktsegments benutzt, in dem ein Fonds Investitionen tätigt. Man unterscheidet je nach Marktkapitalisierung des durchschnittlichen Portfoliounternehmens (small: ein- bis zweistelliger Millionenbetrag; mid: zwei- bis dreistelliger Millionenbetrag; large: dreistelliger Millionenbetrag bis Milliardenhöhe).
Wikipedia hingegen weist darauf hin: «International wie auch national sind die Begriffe Large Cap, Mid Cap und Small Cap nicht durch eindeutige Grössenmerkmale gegeneinander abgegrenzt.»
Der von der MSCI ermittelte World Small Cap Index fasst die international wichtigsten Nebenwerte zusammen. Der MSCI World Small Cap Index umfasst 23 Industrieländer. Der grösste Einzelwert im Index hat eine Marktkapitalisierung von 11 Mrd. US-Dollar, die des kleinsten beträgt hingegen lediglich 44 Mio. US-Dollar. (Quellen: Wikipedia/PE Magazin/ajm)
Setzt sich die Erholung fort?
Bei Small- und Mid-Cap-Fonds seien Zuflüsse zu beobachten. Nun erwartet Bobtcheff ein «strukturell höheres» Gewinnwachstum bei Nebenwerten. Heuer könnte das Jahr der europäischen Small und Mid Caps werden. Vieles spreche dafür, «dass sich die Erholung fortsetzt, die im Oktober 2023 begonnen hat», hält die Anlagespezialistin von LFDE fest.
«Als Experten mit jahrelanger Erfahrung glauben wir bei LFDE, dass diese Assetklasse eine interessante Diversifizierungsmöglichkeit für Portfolios darstellt», betont Stéphanie Bobtcheff, Fund Manager of «Echiquier Agenor SRI Mid Cap Europe» bei La Financière de l’Echiquier – LFDE.
La Financière de l’Échiquier (LFDE) ist eine der führenden Asset-Management-Gesellschaften in Frankreich. Das Unternehmen wurde 1991 gegründet und ist seit Juli 2023 eine Tochtergesellschaft von LBP AM.
LFDE verwaltet ein Vermögen von rund 27 Milliarden Euro, beschäftigt über 170 Mitarbeiter und vertreibt seine Fonds neben Frankreich auch in den Benelux-Ländern, Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz, Portugal und Spanien. (pd)
Die Abkürzung ESG steht für Environmental Social Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
SRI bedeutet Socially Responsible Investment und bezeichnet eine sozial verantwortliche oder nachhaltige Geldanlage. Auf Französisch heisst das Siegel ISR – Investissement Socialement Responsable. Das ISR-Siegel ist ein vom französischen Ministerium für Wirtschaft und Finanzen geführtes Siegel, das einen Standard für Finanzprodukte in Frankreich und Europa setzt. Das Siegel zeichnet Investmentfonds und Immobilienfonds aus, die eine robuste Methodik des sozial verantwortlichen Investierens (SRI) implementieren, was zu messbaren und konkreten Ergebnissen führt.
Das Siegel ISR verwendet gemäss Pure Labels einen zweistufigen Prozess, der aus einer Eignungsprüfung und einer Überprüfung, ob die Fonds die Kriterien der Label gerecht werden, besteht.
Artikel-8- und Artikel-9-Fonds
Artikel 8-Fonds sind gemäss Morningstar sogenannt hellgrüne Fonds, weil sie weniger strikte Auflagen verfolgen als Artikel-9-Produkte. Bei Artikel-8-Produkten muss angegeben werden, ob sie einen Anteil in nachhaltige Anlagen investieren. Die Anlagen sollten generell dazu beitragen, die beworbenen ökologischen oder sozialen Eigenschaften zu fördern.
Für die dunkelgrünen Produkte nach Artikel 9 der EU-Taxonomie sind gemäss Morningstar die Anforderungen etwas strikter. So dürfen sie grundsätzlich nur in «nachhaltige Anlagen» investieren. Fonds mit einer umweltbezogenen Zielsetzung müssen darüber hinaus die Übereinstimmung mit der EU-Taxonomie offenlegen. (Quelle: Morningstar/ Wikipedia/ Pure Labels/ajm)