Die Risiken für Firmenkonkurse steigen, auch mit mehr Fällen von Unternehmensbetrug ist zu rechnen. Gerade Kleinunternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten, ihre Rechnungen zu bezahlen. Dabei machen insbesondere hohe Energie- und Materialkosten, steigende Zinsen, geringere Verbrauchernachfrage sowie auslaufende Konjunkturprogramme nach dem Abklingen der COVID-19-Pandemie Unternehmen weltweit zu schaffen.
Zu diesem Ergebnis kommt Dun & Bradstreet in seinem aktuellen Global Economic Report. Dafür wertete der Anbieter von Unternehmensdaten und Analyselösungen zwischen Juni 2021 und Juni 2022 Daten von Firmen und Verbrauchern sowie Risikobewertungen von hunderten von Millionen Organisationen weltweit aus, basierend auf der firmeneigenen Data Cloud. Diese Beobachtungen signalisieren nicht nur einen möglichen Wirtschaftsabschwung, sondern auch eine Rekalibrierung der wirtschaftlichen Bedingungen als Folge politischer Interventionen. Folgende Entwicklungen beobachtet Dun & Bradstreet im Einzelnen:
- Die Disruption in betrieblichen Abläufen setzt sich fort. So zeigt sich zum einen, dass sich sowohl auf globaler Ebene wie in den USA die gewerbliche Infrastruktur verändert. Selbst für florierende Unternehmen wird es schwieriger, Geschäftspartner zu finden, mit denen sie Geschäfte machen können. Zum anderen ist ein signifikanter Abschwung des gesamten Transaktionsvolumens zu beobachten.
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Steigende Ausfall- und Zahlungsverzugsquoten signalisieren zunehmenden Druck auf bereits angeschlagene Unternehmen. Auf Basis des Global Business Ranking (GBR) von Dun & Bradstreet, das die Wahrscheinlichkeit vorhersagt, dass ein Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten in Schieflage geraten wird, verschlechterte sich das Ranking in wichtigen Märkten im Beobachtungszeitraum Mai 2021 und Mai 2022.
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Die finanzielle Situation von Kleinunternehmen verschlechtert sich. Der Dun & Bradstreet Small Business Health Index (SBHI) in den USA, der stark mit der Wirtschaftstätigkeit in wichtigen Sektoren korreliert, zeigt seit Anfang 2022 ein kontinuierlich nachlassendes Wachstum in einigen wichtigen Sektoren, nachdem viele Konjunkturprogramme ausgelaufen sind. Insbesondere brachen im April 2022 der Automobilsektor und im Mai 2022 der Einzelhandelssektor ein. Auch in anderen Märkten trübt sich die Stimmung bei Kleinunternehmen. Darin spiegelt sich das gesunkene Verbrauchervertrauen wider. Zugleich signalisiert die häufigere Nutzung von Kreditkarten Liquiditätsengpässe und schlechte Verfügbarkeit von Krediten. Zukünftige Zahlungsausfälle und Unternehmenszusammenbrüche sind somit zu befürchten.
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Angesichts zunehmender Liquiditätsengpässe und höherer Materialpreise wird Geschäftsbetrug wahrscheinlich steigen - etwa Identitätsdiebstahl und andere Formen von Unternehmensbetrug. Das Team der zertifizierten Betrugsanalysten von Dun & Bradstreet, das entsprechende Vorfälle untersucht, stellte fest, dass im zweiten und teilweise auch im dritten Quartal 2022 die Fälle von Falschdarstellungen um acht Prozent stiegen. Identitätsdiebstähle in den USA, Grossbritannien, Kanada und Irland legten gegenüber dem zweiten Quartal 2021 um elf Prozent zu. (pm/hzi/sec)