Es liest sich fast wie das Drehbuch eines Hollywood-Blockbusters: In einem kürzlich veröffentlichten Szenario für systemische Risiken hat Lloyd's darauf hingewiesen, dass ein hypothetischer Sonnensturm der Weltwirtschaft innerhalb von fünf Jahren Verluste in Höhe von 2,4 Billionen US-Dollar zufügen könnte. Das berichtet das Branchenportal Reinsurance News.
Lloyd's erklärt, dass die globalen wirtschaftlichen Verluste in drei Schweregraden modelliert werden, die von 1,2 Billionen US-Dollar im geringsten Szenario bis zu 9,1 Billionen US-Dollar im extremsten Szenario reichen, was einem Rückgang des globalen BIP zwischen 0,2 Prozent und 1,4 Prozent entspricht.
USA wären am stärksten betroffen
Die Region, die in diesem Szenario am wahrscheinlichsten betroffen sein wird, ist Nordamerika, das über den modellierten Fünfjahreszeitraum einen potenziellen wirtschaftlichen Verlust von 755 Milliarden US-Dollar erleiden würde. Der Unterschied zwischen Nordamerika und Europa ist jedoch relativ gering, wobei für Europa ein Rückgang des BIP um 697 Milliarden US-Dollar prognostiziert wird. Für die Regionen Grossraum China und Asien-Pazifik wurden Auswirkungen von 428 Milliarden US-Dollar bzw. 375 Milliarden US-Dollar modelliert.
Versicherungslösungen für Extremszenarien
Lloyd's erklärt, dass dieses Ereignis, wenn es heute eintreten würde, Schäden an kritischen Infrastrukturen wie Energienetzen, Satellitennetzen, Strom-, Navigations-, Kommunikations- und Finanzsystemen verursachen könnte, auf die sich Unternehmen, Regierungen und die Bevölkerung weltweit täglich verlassen. Derzeit deckt Lloyd's fast ein Drittel aller globalen Weltraumrisiken ab, einschliesslich eines umfassenden Satellitenschutzes.
Der globale Versicherungssektor hat eine Reihe von Lösungen entwickelt, um diese Risiken zu bewältigen und die Geschäftskontinuität in den betroffenen Sektoren sicherzustellen. Lloyd's weist darauf hin, dass es auch andere Versicherungspolicen zur finanziellen Absicherung gibt, darunter Energieversicherungen, Betriebsunterbrechungsversicherungen, Luftfahrtversicherungen, Seeversicherungen und Agrarversicherungen.
Diese von Lloyd's Futureset und dem Cambridge Centre for Risk Studies erstellte Studie über Sonnenstürme ist das siebte und letzte Szenario.
«In der Vergangenheit war extremes Weltraumwetter selten, aber indem wir Unternehmen, Regierungen und Versicherer mit datenbasierten Modellen ausstatten, fördern wir eine effektive Vorbereitung und eine stärkere Zusammenarbeit», kommentierte Rebekah Clement, Corporate Affairs Director bei Lloyd's. (Reinsurance News/hzi/bdw)