Die Lufthansa braucht im Kampf gegen die Corona-Krise Vorstandschef Carsten Spohr zufolge die neun Milliarden Euro Staatshilfe womöglich nicht vollständig. Bisher seien erst drei Milliarden abgerufen worden. Es könne sein, dass die Lufthansa die Summe nicht ganz brauche, sagte er am Donnerstag bei einer Online-Veranstaltung mit der europäischen Flugsicherungsbehörde Eurocontol.
Der Airline-Konzern musste im vergangenen Jahr mit Krediten und Kapitalspritzen von Deutschland, Österreich, Belgien und der Schweiz vor einer Insolvenz bewahrt werden, weil der Luftverkehr in der Corona-Krise weitgehend einbrach.
Zum Höhepunkt der Krise flossen bei der Lufthansa im Frühjahr 2020 eine Million Euro pro Stunde ab. Noch immer sei es eine Million Euro alle zwei Stunden, bekräftigte Spohr. Das erste Quartal werde mit weniger als 20 Prozent der angebotenen Kapazität bei den Passagierflügen so verlaufen wie geplant, erklärte der Vorstandschef weiter.
Ab Sommer sei eine starke Erholung zu erwarten, wenn das Impfen gegen Corona vorankomme und keine Quarantänepflichten mehr das Reisen hemmten. Für das Gesamtjahr habe sich die Lufthansa darauf eingestellt, 40, 50 oder 60 Prozent der Vorkrisenkapazität zu erreichen.
(reuters/mlo)