Bezahlt werden soll mit Anteilen, die Mediobanca am italienischen Versicherungsriesen Generali hält. Mediobanca ist mit 13 Prozent der grösste Anteilseigner von Generali, die wiederum 50,17% an seiner Vermögensverwaltungssparte hält.
Ziel sei, Banca Generali in die Vermögensverwaltung von Mediobanca einzugliedern. Das Geschäft soll bis Ende Oktober 2025 abgeschlossen sein. Die Fusion ermögliche die «Entwicklung der Beziehung zwischen Mediobanca und Generali, die sich von finanziell zu einer starken industriellen Partnerschaft wandelt», teilte Mediobanca mit. Zudem soll die Partnerschaft der Banca Generali mit Generali in den Bereichen Versicherung und Vermögensverwaltung erneuert und auf eine neue kombinierte Einheit ausgeweitet werden. «Durch diese umfangreiche Kapitalumschichtung in die Vermögensverwaltung wird die Beziehung zwischen Mediobanca und Generali von einer finanziellen Investition in eine starke industrielle Partnerschaft umgewandelt», heisst es weiter.
Zwei Hauptinvestoren vs. Rest der Anleger
Mediobanca ist bekannt als Investmentbank und Kreditgeber der italienischen Industrie und wehrt sich derzeit selbst gegen eine feindliche Übernahmeofferte des heimischen Rivalen Monte dei Paschi di Siena (MPS). Aus diesem Grund muss sich das Geldhaus die avisierte Übernahme der Banca Generali von seinen Aktionären absegnen lassen, was für den 16. Juni vorgesehen ist.
Erst am Donnerstag hatte Mediobanca einen Sieg gegen die beiden abweichenden Investoren Delfin und Francesco Gaetano Caltagirone errungen, die Anteile an allen drei Banken halten. Die übrigen Aktionäre von Generali hatten dafür gestimmt, den von Mediobanca unterstützten Generali-Chef Philippe Donnet im Amt zu belassen.
Delfin, die Holding des verstorbenen Milliardärs Leonardo Del Vecchio, ist mit 19,8 Prozent grösster Anteilseigner von Mediobanca und hat bei MPS zuletzt auf 9,8 Prozent aufgestockt. Der Industriemagnat Caltagirone hält 7,8 Prozent an Mediobanca und fünf Prozent an MPS. Somit besitzen sie zusammen rund 27 Prozent von Mediobanca, etwa 17 Prozent von Generali und fast 20 Prozent von MPS. Die beiden Milliardärsfamilien sehen es kritisch, dass sich Mediobanca von Generali so abhängig gemacht hat, die für fast ein Drittel der Einnahmen steht. Sie unterstützen deshalb das Übernahmeangebot der Traditionsbank MPS für Mediobanca. (Reuters/hzi/pg)