Darum gehts
  • Mangelhafte Verpackung und Verladung von Containern verursachen jährlich Milliardenschäden in der globalen Lieferkette.
  • Hauptursachen sind unzureichende Verpackungsmethoden, Kosteneinsparungen bei der Ladungssicherung und mangelndes Wissen über Frachtanforderungen.
  • Experten empfehlen die Anwendung bewährter Verfahren und Standards wie den CTU-Code, um Schäden zu minimieren und die Sicherheit zu erhöhen.
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Studien und Beobachtungen des TT Club, eines führenden Anbieters von Versicherungslösungen für die Logistikbranche, zeigen, dass bis zu 66 Prozent der Frachtschäden in der intermodalen Lieferkette auf mangelhafte Verpackungspraktiken zurückzuführen sind. Dies umfasst nicht nur die Lastenverteilung und Ladungssicherung, sondern auch den gesamten Prozess von der Klassifizierung und Dokumentation bis hin zur Deklaration und Datenübermittlung.

Jährlich verursachen schlecht verpackte Container sowie ein unzureichendes Verständnis der Verlader für die Gefahren bestimmter Güter Verluste in der Lieferkette von über 6 Milliarden Dollar. Die Versicherer im Bereich der See-, Luft- und Transportversicherung tragen dabei Kosten von über 500 Millionen Dollar. Eine einfache Extrapolation dieser Zahlen verdeutlicht, dass weniger als 20 Prozent dieser Verluste durch Entschädigungen zugunsten der Verlader gedeckt werden.

Über den Autor

Nicola Linguerri, Head Marine Broking, Aon Schweiz

Neben den finanziellen Schäden sind auch Verletzungen oder gar Todesfälle von Frachtpersonal sowie der Verlust von Reputation oder Marktanteilen ernstzunehmende Konsequenzen. Frachtschäden führen oft zu Schuldzuweisungen zwischen den verschiedenen Beteiligten der Lieferkette. Reedereien schützen sich nach Unfällen häufig, indem sie in das Konnossement Klauseln wie «Shipper Load and Count» (SLAC) oder «Said to Contain» (STC) einfügen, um sich vor späteren Ansprüchen zu schützen.

Die Hauptursachen von Frachtschäden sind:

  • Unzureichende Verpackungsmethoden des Versenders oder Packlagers
  • Kostenreduzierende Abkürzungen bei der Ladungssicherung, zum Beispiel beim Verstauen der Güter 
  • Mangelndes Wissen über die Eigenschaften der Fracht, was zur Verwendung ungeeigneter Container führt, wie nicht getestete Container für schwere Lasten oder nicht belüftete Container für entsprechende Waren
  • Fehlende Kontrollpunkte, wie die Annahme von Containern, die nicht frachtwürdig sind, zum Beispiel Container mit Löchern oder beschädigten Türdichtungen 

Wie TT Club in seiner umfangreichen Literatur zur Schadenverhütung betont, ist es für Verlader entscheidend, bewährte Verfahren anzuwenden, um die Integrität der Fracht zu gewährleisten:

  • Auswahl geeigneter Ladungstransporteinheiten (CTU) für die jeweilige Fracht und die Reise
  • Ordnungsgemässe Verpackung der Fracht in der Einheit
  • Sicherstellung, dass die verwendete Einheit in einwandfreiem Zustand und frei von Rückständen vorheriger Ladungen ist
  • Vermeidung von Kontamination durch Pflanzen, Pflanzenerzeugnisse, Insekten oder andere Tiere
  • Korrekte Klassifizierung, Verpackung, Kennzeichnung, Dokumentation und Deklaration der verpackten Güter
  • Vollständige und transparente Übermittlung aller relevanten Daten
  • Effektive Verstauung und Sicherung der Ladung für den Transport auf Land, See oder in der Luft

Die Anwendung bewährter Verfahren zur Ladungssicherung trägt auch dazu bei, Streitigkeiten mit Transportversicherern im Schadensfall zu vermeiden. Der Risikomanagementsektor hat umfassendes Schulungsmaterial entwickelt, um Verlader und Logistikdienstleister bei der Einhaltung dieser Standards zu unterstützen. Zu den bedeutendsten Werken zählt der «Cargo Transport Units Code» (CTU-Code), der detaillierte Informationen und Hinweise zu allen Aspekten der Ladung und Sicherung von Fracht in Containern sowie anderen Transportmitteln entlang der intermodalen Lieferkette bietet. Die konsequente Anwendung dieser Standards ist nicht nur ein entscheidender Schritt zur Vermeidung von Frachtschäden, sondern auch zur Sicherung der globalen Lieferketten und zur Minimierung der Risiken für alle Beteiligten.

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