Eine Summe von 1,5 Millionen Franken klingt zunächst nach einem stattlichen Vermögen. Es ist aber lediglich das Vermögen, mit dem einer aktuellen Studie zufolge ein mittelständisches Paar aus den Babyboomer-Jahrgängen im Mittel in die Rente geht. Das sollte doch für einen schönen Lebensabend reichen - oder?

Dieser Frage nimmt sich das VZ Vermögenszentrum an und hat dafür die Vorsorgesituation von rund 2200 Haushalten in der Schweiz untersucht. In die Gruppe der mittelständischen Haushalte fallen Paare, die im Alter von 60 bis 68 sind und über ein jährliches Bruttoeinkommen von 100'000 bis 214'000 Franken verfügen. In der Studie hat sich gezeigt, dass viele von ihnen ihr Vermögen unterschätzen, besonders den grossen Beitrag der Pensionskasse.

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Pensionskasse grosser Pfeiler der Altersvorsorge

Denn die monatlichen Einzahlungen in die zweite Säule machten fast 60 Prozent des Vermögens aus - wenn man kein Eigenheim besitze, rechnet VZ vor. Und selbst bei Haushalten mit Wohneigentum steckten immer noch fast 40 Prozent des Vermögens in der betrieblichen Vorsorge. Hinzu kämen bei den meisten die freiwilligen Einzahlungen in die Säule 3a.

Viele legen einen Teil ihrer Ersparnisse zusätzlich über die ungebundene Säule 3b an, halten Wertschriften, einen gewissen Teil als Liquidität auf Spar- und Privatkonten sowie auf einem Freizügigkeitskonto durch beispielsweise einen Wechsel der Pensionskasse. Alles in allem summiere sich das Vermögen damit ohne Liegenschaften im Median auf gut 1 Million Franken.

Zudem verfügten 86 Prozent der untersuchten Haushalte über ein Eigenheim, das ebenfalls mit einem Medianwert von rund 1 Million in die Berechnung einfliesst. Vier von fünf Haushalten hätten eine Hypothek, die im Mittel bei 480'000 Franken lag. Nach Abzug dieser Hypothek kommt die VZ auf den oben genannten Betrag von gut 1,5 Millionen Franken zum Pensionsalter. Dieser Medianwert bedeutet, dass 50 Prozent der Haushalte weniger, und 50 Prozent der Haushalte mehr Vermögen zum Zeitpunkt der Pensionierung zur Verfügung haben.

Kosten im Alter höher als gedacht

Diese zunächst üppig erscheinende Summe muss allerdings auch alle anfallenden Kosten bis ans Lebensende decken. Und die sind bei vielen höher als gedacht. Denn zwar fallen Berufskosten wie für den Arbeitsweg, spezielle Kleidung oder Verpflegung ausser Haus überwiegend weg. Allerdings habe man mit mehr Freizeit auch mehr Zeit und Gelegenheit, Geld auszugeben oder sich lange aufgeschobene Träume zu erfüllen. Auch die Kosten für Zusatzversicherungen der Krankenkasse steigen. Nicht zu vergessen seien die Steuern, die ein wesentlicher Ausgabenposten blieben.

Die Experten zeigen, dass bei einer konservativen Rechnung ein Paar zwischen 65 und 90 Jahren für Wohnkosten, Steuern und alle Ausgaben zusätzlich zur AHV-Rente ein Vermögen von mehr als einer Million Franken benötigt. (awp/hzi/kbo)

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