Dass Kunst mehr als dekoratives Beiwerk oder ästhetische Erhöhung des Alltags ist, zieht sich wie ein roter Faden durch das Kunstengagement der Mobiliar. «Wir sind der Überzeugung, dass Kunst eine einzigartige Innovationskraft besitzt», betont Anna Vetsch, die für die Kunstvermittlung verantwortlich ist. Anders als beispielsweise bei der Pax oder Swiss Re, wo Kunst Teil der Repräsentations- und Marketing-Strategie ist, versteht man bei der Mobiliar Kunst als Teil des Gesellschaftsengagements und damit des gesamtgesellschaftlichen Lebens. Das ungewöhnliche Kunstprojekt «Eine Chronik für Freienwil» ist ein Beispiel dafür. In dem Ort im Aargau liess die Mobiliar ein Projekt zum Schutz vor Hochwasser umsetzen und von der Künstlerin Ruth Erdt begleiten. Durch die Präventionsmassnahme musste nicht nur der Maasbach verlegt, sondern auch der Ortskern neugestaltet werden. Dadurch veränderte sich nicht nur das Aussehen des Dorfs, sondern auch das Selbstverständnis der Gemeinschaft. Auf Initiative der Mobiliar erstellte die Künstlerin ein fotografisches Porträt der Menschen von Freienwil. 135 der insgesamt 460 Haushalte hatten sich zum Shooting angemeldet. Aus diesem Fotomaterial entstand ein Buch, das der Versicherer allen Beteiligten schenkte.
Kunst in die CSR-Strategie eingebunden
«Kunst hat im Gesellschaftsengagement der Mobiliar einen wichtigen Stellenwert als Treiberkraft für Gesellschaftsinnovation», so Anna Vetsch. Die auf mittlerweile 2000 Werke angewachsene Kunstsammlung des Versicherers steht in ständigem Dialog mit den anderen Engagements. Werke von 422 Künstlern und Künstlerinnen befinden sich im Besitz der Mobiliar, darunter Arbeiten des Malers Rolf Iseli und der Künstlerin Meret Oppenheim sowie der Fotokünstler Shirana Shahbazi – die auch von der Swiss Re und der Helvetia gesammelt wird –, Balthasar Burkhard und Chantal Michel. «Der Grundstein unserer Sammlung wurde zwar bereits in den 1930er-Jahren gelegt», betont Anna Vetsch, «doch der Schwerpunkt liegt auf zeitgenössischer Kunst.» So sind neben Rémy Zaugg, Max Bill, Richard Paul Lohse, Ferdinand Hodler oder auch Félix Vallotton vor allem Werke jüngerer Künstler und Künstlerinnen wie Maya Rochat, Olaf Breuning, Claudia Comte, Oscar Tuazon, Sylvie Fleury oder Romuald Hazoumé in der Sammlung zu finden. Sichtbar werden sie an den Direktionsstandorten der Mobiliar in Bern, Nyon und Zürich sowie seit 2017 online, wo die Werke und Künstler ausführlich vorgestellt werden.